641210 Gender Studies: Systemtheorie, Gender Studies und Liebe

Sommersemester 2012 | Stand: 31.07.2012 LV auf Merkliste setzen
641210
Gender Studies: Systemtheorie, Gender Studies und Liebe
UE 2
5
14tg.
keine Angabe
Deutsch
Die Lehrveranstaltung bietet eine Einführung in Gender Studies sowie in die Grundsätze der Luhmann'schen Systemtheorie, speziell in Bezug auf ihre Anschließbarkeit bzw. auch Nicht-Anschließbarkeit an die Diskurse der Gender Studies, die vor diesem Hintergrund und durch diesen Kontrast eine Vertiefung erfahren.
Die soziologische Systemtheorie Niklas Luhmann'scher Prägung genießt ganz und gar nicht den Ruf, besonders anschlussfähig zu sein an Erkenntnisse und Diskurse der Gender Studies, die auf (US-amerikanischen) dekonstruktivistischen Grundlagen basieren. Ganz im Gegenteil gilt Systemtheorie nicht zuletzt aufgrund Luhmanns Person vielfach eher als apolitisch, unkritisch, konservativ oder affirmativ bzw. jedenfalls wenig weiterführend für sich selbst als progressiv sowie explizit und unvermeidbar politisch verstehende Theorie-Modelle. Nichtsdestotrotz lassen sich Verbindungen herstellen, wie eine Reihe jüngerer Veröffentlichungen aufzeigt – im deutschsprachigen Raum allen voran jene von Christina Weinbach (siehe Literatur). Mögliche Verbindungslinien hat Niklas Luhmann selbst angelegt: einmal durch seine Veröffentlichungen zur romantischen Paarbeziehung (siehe Literatur), die sich auf Überlegungen über das Verhältnis von Geschlechtsidentität und Begehren beziehen lassen (und die in der Lehrveranstaltung mit entsprechenden Überlegungen aus poststrukturalistischen Traditionen kontrastriert werden), sowie zum Zweiten durch seinen polemischen Aufsatz „Frauen, Männer und George Spencer Brown“ (siehe Literatur). Bei aller vordergründigen Verschiedenheit in Herangehensweise, Begrifflichkeit und Schlussfolgerungen lassen sich Übereinstimmungen mit den dekonstruktivistischen Traditionen der Gender Studies finden, wie etwa die grundlegende Perspektive, alles empirisch Wahrnehmbare als kontingent (also nicht naturgegeben, sondern veränderbar) wahrzunehmen. Die Lehrveranstaltung spürt diesen Gemeinsamkeiten und Differenzen nach und versucht, sie produktiv zu machen einerseits für eine Schärfung des Profils beider Theorieströmungen durch den gegenseitigen Kontrast wie andererseits für ein Ausräumen nur vermeintlicher Gegensätze, die einem gemeinsamen Forschungsinteresse und geteilten politischen Forderungen nur im Wege stehen.
Einführung durch LV-Leiter; gemeinsame Diskussion zu Hause vorbereiteter Theorie/Texte, (Kurz-)Referate zu Texten und Themen
Wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
Pflichtlektüre wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. Auswahl an Literatur zum Thema: Luhmann, Niklas: Liebe. Eine Übung. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2008 Luhmann, Niklas: Liebe als Passion. Zur Codierung von Intimität. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2007 Luhmann, Niklas: Kommunikation und Wahrnehmung sexueller Interessen. In: Ders.: Die Soziologie und der Mensch. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften 2008 (=Soziologische Aufklärung 6) (S. 189-203) Pasero, Ursula und Weinbach, Christine (Hg.): Frauen, Männer, Gender Trouble. Systemtheoretische Essays. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2003 (darin: Luhmann, Niklas: Frauen, Männer und George Spencer Brown, S. 15-62) Weinbach, Christine (Hg.): Geschlechtliche Ungleichheit in systemtheoretischer Perspektive. Wiesbaden: Vs, Verlag für Sozialwissenschaften 2007 Weinbach, Christine: Systemtheorie und Gender. Das Geschlecht im Netz der Systeme. Wiesbaden: VS, Verlag für Sozialwissenschaften 2004
Beginn: Montag 05.03.2012
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Mo 05.03.2012
13.45 - 17.00 40112 40112 Barrierefrei
Mo 19.03.2012
13.45 - 17.00 40112 40112 Barrierefrei
Mo 16.04.2012
13.45 - 17.00 40112 40112 Barrierefrei
Mo 30.04.2012
13.45 - 17.00 40112 40112 Barrierefrei
Mo 14.05.2012
13.45 - 17.00 40112 40112 Barrierefrei
Mo 11.06.2012
13.45 - 17.00 40112 40112 Barrierefrei
Mo 25.06.2012
15.30 - 17.00 40112 40112 Barrierefrei