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Verständnis für Fragestellungen zur historisch-materiellen Kultur

Der material turn hat in der Geschichtswissenschaft weniger Beachtung gefunden. Etwas später als der linguistic oder der verwandte iconic turn wurde er in den 1990er Jahren entwickelt und bietet naturgemäß besondere Chancen der Interdisziplinarität: so zwischen der Ethnologie, der Archäologie, der Kunstgeschichte und eben auch der Geschichte.

Immerhin gab es Forschungen zur historischen materiellen Kultur – wenngleich in anderen oder engeren Kontexten – bereits vor der Kulturellen Wende: wie in traditioneller Form in den „Sachüberresten“, im Umfeld der Sozialgeschichte in der sogenannten Annales-Schule, auch in der österreichischen Mediävistik, in der Realienkunde. Über die neueren, soweit globalisierten und viel stärker vernetzten Wissenschaften, zumal die Historische Anthropologie, kehrte die Erforschung von vergangenen „Dingen“ als material turn zurück – und wurde zudem zum re-turn, in den gegenständlichen Bereich. Wir werden daher in der Lehrveranstaltung anhand von Texten solchen theoretischen Wandel klären sowie versuchen, ausgewählte historische Artefakte neu zu ‚lesen‘. 

Gemeinsame Lektüre und Diskussion, Kurzvortrag, Lehrausflug

Regelmäßige Mitarbeit, Präsentation von Texten, kurzer Essay

M. C. Beaudry/D. Hicks (Hgg.), The Oxford Handbook of Material Culture Studies, 2010. – Europäische Sachkultur, Gedenkschrift, 1980.

Für Studierende des Curriculum BA Geschichte (2009) gilt ein reduzierter Workload.