603602 Grundlagen der Erziehungswissenschaft: Vertiefung I:

Sommersemester 2018 | Stand: 15.03.2023 LV auf Merkliste setzen
Mag. Dr. Irene Berkel Mag. Dr. Irene Berkel, +43 512 507 44602, +43 512 507 40072
603602
Grundlagen der Erziehungswissenschaft: Vertiefung I:
SE 2
7,5
14tg.
jährlich
Deutsch

Die Studierenden kennen grundlegende psychoanalytische Konzepte und wissen diese anzuwenden. Darüberhinaus sind sie mit den wichtigsten reproduktionsmedizinischen Techniken vertraut.

...dies eigenartige Geschenk... – Fragen zu einer psychoanalytischen Theorie des Kinderwunsches

Geburtenrückgang, Kinderlosigkeit sowie der Einsatz reproduktiver Techniken zur Erfüllung eines Kinderwunsches bestimmen seit einiger Zeit die öffentliche Debatte um die Familie. Was kann die Psychoanalyse zu dieser Diskussion beitragen? Freud zufolge ist die Frage nach der Herkunft der Kinder das erste große Rätsel, worauf jedes Kind eine Antwort sucht. Die Geburt eines Kindes bezeichnet er als " eigenartige(s) Geschenk". Wie entsteht aber ein Kinderwunsch? Ist er an die Fantasie eines Paares gebunden, wird er identifikatorisch erworben, ist er Triebschicksal oder Konstruktion? Die soziale Ordnung, die Geschlechts-und Generationenunterschiede basieren aus kulturanthropologischer wie psychoanalytischer Perspektive auf dem universell geltenden Inzestverbot. Letzteres wird durch die Reproduktionsmedizin unterwandert. Fantasien über die sexuelle Vereinigung der Eltern, über Geburt, Gebären, Kinder machen, Zeugen oder Empfangen prägen nicht nur die psychische Disposition und sexuelle Orientierung des Erwachsenen, sondern das Imaginäre und Symbolische unserer Kultur. So wird zum Beispiel das Hervorbringen künstlerischer Leistungen häufig metaphorisch als Zeugen beschrieben. Im Seminar erörtern wir die Fragen anhand psychoanalytischer Texte, Fallvignetten und ausgewählter Filmbeispiele.

Lektüre von theoretischen und fiktionalen Texten und deren Diskussion, Analyse von Filmen und Dokumentarfilmen. Gruppenarbeiten.

Lehrveranstaltung mit immanentem Prüfungscharakter, bei der die Beurteilung aufgrund von regelmäßigen mündlichen und schriftlichen Beiträgen der TeilnehmerInnen erfolgt. Am Ende des Seminars muss ein 10-seitiges Paper zu einem der im Seminar behandelten Schwerpunkte verfasst werden. Genauere Angaben hierzu finden Sie auf OLAT

Semesterapparat und Texte auf OLAT

Irene Berkel (Hg.) (2009): Postsexualität. Zur Transformation des Begehrens. Gießen (Psychosozial)

Andreas Bernard (2014): Kinder machen. Neue Reproduktionstechnologien und die Ordnung der Familie. Frankfurt/Main (Fischer)

Aktive Mitarbeit und Bereitschaft, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Interesse an der Psychoanalyse, an dem durch die Reproduktionstechnologien unterstützten Wandel der Institution der Familie. 

Fehlzeiten: Maximal ein Block darf versäumt werden.

 

siehe Termine
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Di 13.03.2018
08.30 - 11.30 SR Maximilianstraße SR Maximilianstraße
Di 10.04.2018
08.30 - 11.30 SR Maximilianstraße SR Maximilianstraße
Di 24.04.2018
08.30 - 11.30 SR Maximilianstraße SR Maximilianstraße
Di 08.05.2018
08.30 - 11.30 SR Maximilianstraße SR Maximilianstraße
Di 22.05.2018
08.30 - 11.30 SR Maximilianstraße SR Maximilianstraße
Di 05.06.2018
08.30 - 11.30 SR Maximilianstraße SR Maximilianstraße
Di 19.06.2018
08.30 - 11.30 SR Maximilianstraße SR Maximilianstraße