LFU:online

Die Studierenden sind in der Lage, die Einbettung der EU-Organe, der mitgliedstaatlichen Akteure

und der Nichtregierungsorganisationen in das Mehrebenensystem der EU zu rekonstruieren.

Sie können komplexe Interaktionsprozesse der Verflechtung und des Zusammenwirkens

von Institutionen und Verfahren beschreiben und erklären. Die Studierenden sind in der Lage,

Fragen der demokratischen Legitimation europäischen Regierens zu analysieren.

Stellen die Dynamiken der internationalen Handelspolitik und der globalen Steuerung die parlamentarische Demokratie in Frage? Vor dem Hintergrund der Entwicklung innerhalb des WTO- und EU-Systems konzentrieren sich einige Parlamente verstärkt auf Fragen ihrer Rolle im internationalen Handel, in multilateralen Handelssystemen und bei der Entscheidungsfindung internationaler Handelsorganisationen. Dieses Seminar geht der Frage nach, wie parlamentarische Gremien sich an postnationale, dynamische, institutionelle und prozedurale Einrichtungen zur Steuerung gesellschaftspolitischer Willensbildungsprozesse anpassen. Wie, unter welchen Bedingungen passen sich parlamentarische Akteure in verschiedenen (supra)-, (inter-) und nationalen Kontexten den gemeinsamen Herausforderungen, Zwängen und Chancen an, für deren Schaffung sie selbst verantwortlich sind, da sie die Regeln dieser Anreizstrukturen ratifiziert haben? Sind internationale Verträge wichtig für die Einrichtung und das Funktionieren parlamentarischen Engagements? Das Seminar diskutiert Konzepte, Hypothesen und Anwendungsfelder der Mehrebenensystemanalyse im Hinblick auf die EU. Das Seminar dient dabei im Wesentlichen der systematischen Analyse der Funktionsprofile des Europäischen Parlaments und der nationalen (und subnationalen) Parlamente in den Bereichen der Politikgestaltung (Gesetzgebung und Haushalt), Kontrolle, Wahl, Rekrutierung, Kommunikation, Interaktion und Systemgestaltung im Verlauf des idealtypischen Politikzyklus der EU. Der über Vertragsänderungen statuierte Funktionswandel in den Parlamenten wird politikbereichsspezifisch sowie länderspezifisch auf die Frage hin analysiert, welche Faktoren ausschlaggebend für die Vergegenwärtigung unterschiedlicher Parlamentarisierungs-, Demokratie- und Legitimationsverständnisse sind und wie sich diese in den Parlamenten sowie innerhalb der verschiedenen interparlamentarischen Strukturen (COSAC, Konferenz der PräsidentInnen, Gemeinsame Ausschussitzungen etc.) operativ niederschlagen. 

Alle Studierenden schreiben wöchentlich Thesenpapiere zu ausgewählten Forschungsbeiträgen. Zwei Studierende fassen diese in Form eines mündlichen Vortrags zusammen und leiten in die Diskussion ein.

Mündliche Präsentation + Thesenpapier + Schriftliche Arbeit

Doris Dialer/Andreas Maurer/Margarethe Richter: Handbuch zum Europäischen Parlament, Baden-Baden, Nomos 2015; Gstöhl, Sieglinde/de Bièvre, Dirk: The Trade Policy of the European Union, London, Palgrave 2018.

Stavridis, Stelios/Irerra, Daniela (Eds.) The European Parliament and its International Relations, Milton Park, Routledge 2015.

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