622012 SE mit Bachelorarbeit Zeitgeschichte: Österreich und der Globale Süden. Verflechtungen und Hierarchien

Sommersemester 2021 | Stand: 11.12.2023 LV auf Merkliste setzen
622012
SE mit Bachelorarbeit Zeitgeschichte: Österreich und der Globale Süden. Verflechtungen und Hierarchien
SE 2
10
wöch.
semestral
Deutsch

Befähigung zur eigenständigen, forschungsgeleiteten Analyse und Kontextualisierung eines Themas aus der Zeitgeschichte nach fachwissenschaftlichen Regeln; Fertigkeit zur selbständigen Recherche und Auswertung themenrelevanter Quellen und Sekundärliteratur; gefestigte Kompetenzen im Verfassen historischer Abhandlungen (Formulierung, Begründung und Verteidigung von Argumenten).

Österreichs Beziehungen zum globalen Süden sind eine vielfältige Verflechtungsgeschichte, geprägt von imperialistischen Hierarchien (im Rahmen eines „Kolonialismus ohne Kolonien“) und Rassismus, aber auch von emanzipatorischem Widerstand und Versuchen, eurozentrische Denk- und Handlungsweisen zu überwinden. Diese „verflochtenen Genealogien der Gegenwart“ (Randeria/Conrad 2013) stehen im Zentrum dieses Seminars. Vorgestellt werden biographische und akteursbezogene wie auch wirtschafts-, sozial- und diskursgeschichtliche Ansätze u.a. zu Kolonialismus, Antikolonialismus, „Entwicklung“ und „Entwicklungshilfe“, Erinnerungskultur und Handelsbeziehungen.
Das Seminar bietet zudem eine Auffrischung der Grundkenntnisse fachwissenschaftlicher Arbeitstechniken (Literatur- und Quellenrecherche; Abfassen einer historischen Abhandlung; Methodenwahl).
Im Zuge der gemeinsamen Lektüre und Diskussion von Überblickstexten und beispielhaften Forschungen entwickeln die Studierenden einen eigenen Ansatz, formulieren selbstständig eine Fragestellung und verfassen im Anschluss ihre Bachelorarbeit.

Lektüre, Frontalunterricht, Referate und Diskussion, online-Unterricht.

Prüfungsimmanente LV: Anwesenheit, Mitarbeit, Diskussionsbeiträge, Übungen, schriftliche Arbeit (30 Seiten), mündliches Referat.

Vorläufige Liste – die genauen Literaturanforderungen werden zu Beginn des Seminars besprochen.

Boatcă, Manuela (2016): Postkolonialismus und Dekolonialität. In: Fischer, Karin/Hauck, Gerhard/Boatcă, Manuela (Hg.): Handbuch Entwicklungsforschung. Wiesbaden: Springer VS, 113–123.

Conrad, Sebastian/Randeria, Shalini (Hg., 2002): Jenseits des Eurozentrismus. Postkoloniale Perspektiven in den Geschichts- und Kulturwissenschaften. Frankfurt/Main: Campus.

Feichtinger, Johannes/Prutsch, Ursula/Csáky, Moritz (Hg., 2003): Habsburg Postcolonial. Machtstrukturen und kollektives Gedächtnis. Innsbruck: Studien-Verlag.

Hödl, Gerald (2004): Österreich und die Dritte Welt. Außen- und Entwicklungspolitik der Zweiten Republik bis zum EU-Beitritt 1995. Wien: Promedia.

Molden, Berthold (2015): Decolonizing the Second Republic: Austria and the Global South from the 1950s to the 1970s. In: Journal of Austrian Studies 48/3: 109–128.

Sauer, Walter (2014): Expeditionen ins afrikanische Österreich. Ein Reisekaleidoskop. Wien: Mandelbaum.

Ein positiv absolviertes Modul der Wahlmodule 7 bis 12.


Für Studierende des Curriculum BA Geschichte (2009) gilt ein reduzierter Workload. 

01.03.2021
  • SDG 16 - Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen