645614 PS Empirisches Arbeiten: Einführung in die Ethnografie am Beispiel sozialer Konflikte

Sommersemester 2021 | Stand: 04.02.2021 LV auf Merkliste setzen
645614
PS Empirisches Arbeiten: Einführung in die Ethnografie am Beispiel sozialer Konflikte
PS 2
5
wöch.
jährlich
Deutsch

Studierende erhalten einen Überblick über verschiedene ethnografische Zugänge und können diese hinsichtlich ihrer Potenzialität wie auch ihrer Grenzen diskutieren.

„What the hell is going on here?” – die Clifford Geertz zugeschriebene Aussage gilt als eine der zentralen Fragestellungen in der ethnografischen Forschung. Die der Aussage inhärente forschungsoffene Grundhaltung gilt dabei als zentral, um den ethnografischen Anspruch einzulösen, die Lebens- und Alltagswelten anderer zu verstehen, zu begreifen und dies analytisch zugänglich zu machen. Ethnografie ist dabei mehr als teilnehmende Beobachtung und die Durchführung von Interviews, vielmehr ist sie eine am Gegenstand ausgerichtete „opportunistische und feldspezifische Erkenntnisstrategie“ (Amann/Hirschauer), die durch feldspezifische Interaktionen, Prozesse und soziale Beziehungen wesentlich bestimmt ist. So werden Praktiken, Emotionen, Sprache, Objekte, Räume/Orte, Zeiten aber auch sensorische Eindrücke und der eigene Körper für die Forschung bedeutsam.

Das Seminar gibt eine Einführung in die Praxis der gegenwartsorientierten Ethnografie am Beispiel sozialer Konflikte und fragt nach den Möglichkeiten, Potenzialen und Grenzen einer ethnografischen Forschung in der Erforschung dieser. Damit stellt das Seminar auch die ethnografische Forschung in seiner Prozess- und Krisenhaftigkeit selbst in den Mittelpunkt. Im Seminar werden ethnografische Zugänge daher nicht nur anhand von methodologischen Texten diskutiert, sondern auch eigene, explorative Forschungen durchgeführt.

Das Seminar wird gemeinsam mit Dr. Andrea Kretschmann und Studierenden der Kultursoziologie an der Leuphana Universität, Lüneburg durchgeführt. Aus diesem Grund ist die Anzahl der Plätze auf 15 Personen begrenzt.

regelmäßige Teilnahme; vorbereitende Seminarlektüre; eigenständige Themenfindung und explorative Feldforschung; Verschriftlichung dieses Themas in Form einer schriftlichen Arbeit

Schriftliche Arbeit

Eisch-Angus, Katharina; Hamm, Marion (Hg.) (2001): Die Poesie des Feldes. Beiträge zur ethnographischen Kulturanalyse, Tübingen: Tübinger Vereinigung für Volkskunde (93). 

Lindner, Rolf (1981): Die Angst des Forschers vor dem Feld. Überlegungen zur teilnehmenden Beobachtung als Interaktionsprozeß, In: ZfV 77, S. 51-66.

Marcus, George (1995): „Ethnography in/of the World System: The Emergence of Multi-Sited Ethnography”, In: Annual Review of Anthropology, Bd. 24, S. 95-117.

Breidenstein, Georg u.a. (2020): Ethnographie: Die Praxis der Feldforschung, München:UTB

weitere Literatur wird im Seminar bekanntgegeben

Bitte beachten Sie, dass es aufgrund der Synchronisation mit Lüneburg zu veränderten Seminarzeiten kommt. Außerdem haben wir aufgrund des Formats Feldforschungszeiten ebenso eine intensivere Doppelsitzung zum Abschluss eingeplant:

  • 15.4., normale Sitzung 16-18.00
  • 22.4., normale Sitzung 16-18.00
  • 29.4.,normale Sitzung  16-18.00
  • 6.5., normale Sitzung 16-18.00
  • 17.-21.5. Feldforschungswoche I, 2 Doppelstunden nach freier Einteilung
  • 27.5. normale Sitzung 16-18.00
  • 31.5-4.6 Feldforschungswoche II, 2 Doppelstunden nach freier Einteilung
  • 10.6., normale Sitzung 16-18.00
  • 18.6. Doppelsitzung zum Abschluss (9-14.00)


siehe Termine