308403 SE 4-Länder-Seminar

Wintersemester 2021/2022 | Stand: 29.09.2021 LV auf Merkliste setzen
308403
SE 4-Länder-Seminar
SE 2
2
Block
2-Jahresrhythmus
Deutsch

Rechtsvergleichendes 4 Länder Seminar der Universitäten Strasbourg, Tübingen und Basel zum Thema „(WOZU) BRAUCHEN WIR GEFÄNGNISSE? Die Freiheitsstrafe und ihre Alternativen im Rechtsvergleich – (POURQUOI) AVONS-NOUS BESOIN DE PRISONS? La peine privative de liberté et ses alternatives en droit com-paré. Es wird vom 13. bis zum 16 Oktober 2021 in Kufstein stattfinden und von der Universität Innsbruck organisiert. Die Studierenden werden das Thema in Vorträgen und Diskussionen bearbeiten und dabei einen Einblick nicht nur in die eigene, sondern auch fremde Rechtsordnungen erhalten und ihr Wissen vertiefen. Neben der inhaltlichen Wissenserlangung ermöglicht der Moot Court am letzten Tag der Veranstaltung die Erprobung wissenschaftlichen Argumentierens.

Ist es zeitgemäß und zweckmäßig Straftäter in Gefängnisse zu sperren? Oder sollte man auf Alternativen zum Freiheitsentzug setzen? Diese Frage stellen sich Juristen, Politiker und Interessierte in allen westlichen Staaten. Sinn und Unsinn von Freiheitsstrafen wird seit langem kontrovers diskutiert. Es ist einerseits auch von Seiten der Gewerkschaft der Justizwachebediensteten von der Überbetreuung von Gefangenen, dem Kuschelvollzug und der Unmöglichkeit der Resozialisierung von Unsozialen die Rede. Anderseits kämpft der Strafvollzug mit dem Vorwurf des reinen Verwahrvollzugs, der chronisch mangelnden Arbeits-, Beschäftigungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten von InsassInnen. Auch die zunehmende Anerkennung von Individualrechten in allen Lebensbereichen stellt die Haftbedingungen in Frage: Soll es auch im Gefängnis eine teilweise Anerkennung eines Rechts auf Privatsphäre oder auf möglichst uneingeschränkte Teilhabe am öffentlichen Leben geben? Die Diskussion um den Zugang zu Telefon und Internet etwa, zeigt beispielhaft die umstrittenen Fragen auf.

Diese Grundsatzfragen stellen sich nicht nur in Österreich, sondern ebenso in Frankreich, Deutschland und der Schweiz, wo in den letzten Jahrzehnten viele Reformprojekte lanciert wurden. Im Rahmen des Seminars stellen sich die Studierenden gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz prinzipiellen und praktischen Fragen: Warum strafen wir? Was soll speziell mit der Freiheitsstrafe erreicht werden und wie muss sie konsequenterweise ausgestaltet werden? Welche Alternativen zur Freiheitsstrafe gibt es? Bietet der technologische Fortschritt neue Optionen für das Strafsystem?

Referate, Diskussionen, Moot Court

Referat, schriftliche Arbeit.

Wird in der LV bekanntgegeben.

Anmeldung ausschließlich über LFU-online. 

Achtung begrenzte Teilnehmer!

04.10.2021
  • SDG 16 - Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen