LFU:online

Studierende erhalten einen Einblick in die Theorie und Praxis der Interviewführung. Im Rahmen zweier Besuche in Einrichtungen, in denen Interviews gezielt als Forschungsmethoden im Bereich der Interkulturalität angewendet werden, vertiefen die Studierenden die Einblicke in Chancen und Herausforderungen beim qualitativen Interview und setzen das Gelernte schließlich in Form eines eigenen Interviews um.

Die Methode des qualitativen/lebensgeschichtlichen Interviews ist in den Sozial- und Kulturwissenschaften fest etabliert und blickt auf eine längere Tradition zurück. Neben Studien zu lebensweltlichen Aspekten, über biografische Erhebungen zu lebensgeschichtlichen Ausschnitten, bis hin zu komplexen Mikrostudien wie Untersuchungen in sozialen oder ethnischen Milieus sind Interviews in den Geschichts- und Kulturwissenschaften heute als Forschungstechnik nicht mehr wegzudenken. In Hinblick auf den Themenbereich der Interkulturalität kommt qualitativen Interviews eine besondere Rolle zu. Sie erweisen sich als besonders wertvoll in Forschungsfragen rund um eine Sozialgeschichte des Alltags, in der Untersuchung subjektiver Wahrnehmungen und Erfahrungen, und nicht zuletzt in der Möglichkeit, Geschichtsschreibung zu demokratisieren. Mehr als die Technik steht bei dieser Methode der Perspektivenwechsel im Zentrum der Forschung. Tiroler Beispiele sind in diesem Kontext die Projekte „Erinnerungskulturen“ und das „Dokumentationsarchiv Migration“, die auch in Museen thematisiert wurden. Ein Besuch sowohl im Zentrum für MigrantInnen in Tirol als auch im Museum der Völker in Schwaz ist daher wichtiger Bestandteil der Lehrveranstaltung, ebenso wie die Anbahnung, Durchführung und Reflexion eines eigenen Interviews.

In der UE erhalten die Studierenden eine Einführung in die Geschichte und Praxis der Interviewführung. Im Rahmen zweier Lehrausgänge wird die Anwendung der Theorie in der Praxis renommierter Institutionen vorgestellt. Gleichzeitig führen die Studierenden selbst Interviews durch und präsentieren sowohl die Interviews als auch die Reflexion der gemachten Erfahrungen abschließend gemeinsam.

Lehrveranstaltungsbegleitend: Anwesenheit, aktive Teilnahme an den Diskussionen, Durchführung und Präsentation eines eigenen Interviews sowie Reflexion der eigenen Interviewführung.

Wird in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben