848288 EP Entwurfsstudio 2

Sommersemester 2023 | Stand: 07.02.2023 LV auf Merkliste setzen
848288
EP Entwurfsstudio 2
EP 5
10
wöch.
jährlich
Deutsch

Vertiefende Bearbeitung architektonischer Konzepte. Die Studierenden können ihre Entwürfe überzeugend kommunizieren, detailliert darstellen und innerhalb des jeweiligen theoretischen oder gestalterischen Kontexts positionieren.

hOUSE oF pLANTS

ist ein hybrides Gebäude, dass das Biologische mit dem Baulichen und das Natürliche mit dem Künstlichen vereint.

1.Tektonik kommt aus dem griechischem (τεκτονικός tektonikós) und bedeutet so viel wie „die Baukunst betreffend“. Auch der Architekt und Kunsttheoretiker Gottfried Semper (1803-1879) verstand unter dem Begriff Tektonik die „Kunst des Zusammenfügens starrer, stabförmig gestalteter Teile zu einem in sich unverrückbaren System“. Liegt die Essenz der Architektur im Tektonischen, verstehen wir Bauwerke als Kompositionen, Arrangements, Assemblagen, als heterogene Gefüge, die aus diversen Teilen zusammengesetzt werden.

2.Entlang tektonischer Prinzipien wie Proportion, Größenverhältnis, Wiederholung, Rhythmus, Kontrast, Textur, Farbe, Position, Form, Ausrichtung, Balance, Symmetrie und  Asymmetrie, Reduktion, Verteilung, Akzentuierung, Dynamik, Statik, Perspektive …….verhandelt dieser Akt der bewussten Fügung die Teile mit dem Ganzen so lange bis artikulierte Sätze eine Komposition bzw. eine architektonische Erzählung offenbaren.

3.Durch präzise Artikulation werden diese tektonischen Kompositionen anschaulich und verständlich, nicht nur für Rezipient*innen und Nutzer*innen nach Fertigstellung eines Projektes, sondern auch für die Künstl. Intelligenz, die zur aktiven Mitarbeiterin im fortschreitenden Entwurfsprozess wird. Sie selbst stellt weder essenzielle Fragen, noch trifft sie die notwendigen Entscheidungen, sie hilft uns lediglich zwischendurch (midjourney) unsere Ideen zu sichten und zu erweitern.

4.Stell dir vor Planen kommt von Pflanzen, was bedeutet das für unsere Bauwerke? Ikebana ist die Meisterschaft des Blumenarrangierens und in Japan eine eigenständige Kunstform. Die Beziehung zur Natur, das Nachvollziehen einer kosmische Ordnung und letztlich die persönlichen Gefühle der Gestalter*in erscheinen fast wie ein Gegenkonzept zu architektonischen Bemühungen. Wie ein Sensei - eine Lehrmeister*in führt uns die meditative und präzise Designmethode des Ikebana durch die Erkundung des Tektonischen entlang von Materialien und Geometrien zwischen Natur und Künstlichkeit, mal physisch, mal digital, vom Himmel in die Hölle.

5. Das aus dem Ikebana entlehnte Konzept der diskontinuierlichen Kontinuität ist kein Widerspruch, sondern markiert den Schnitt als Ort an dem Abhängigkeiten zwar noch offensichtlich sind, aber gelöst wurden. Die diskontinuierliche Kontinuität verweist auf eine vergangene Kontextualität, die zwar nicht mehr unmittelbar präsent ist, auf die der Schnitt aber aus der Gegenwart verweist.

Der Designprozess umfass ein 'tiefes Eintauchen' in die digitale und physische Welt, wobei Natur, Tektonik und die Künstl. Intelligenz als Leitprinzipien dienen. Das Ziel des Studios ist es, einen zikulären Designprozess zu praktizieren, der zu einer neuen Tektonik des Raums führt.

Lehrveranstaltungsprüfung gemäß § 7 Satzungsteil, Studienrechtliche Bestimmungen.

Wird im Rahmen der ersten Lehrveranstaltung besprochen.

Informationen zur Anmeldung zu den Entwurfsstudio Lehrveranstaltungen finden Sie unter: https://www.uibk.ac.at/fakultaeten-servicestelle/standorte/technikerstrasse/studium.html/

siehe Termine