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Institut für Erziehungswissenschaft Institut für Erziehungswissenschaft

Univ.-Prof. i. R. Mag. Dr. Helga Peskoller Univ.-Prof. i. R. Mag. Dr. Helga Peskoller

603025

Seelen formen

VO 2

wöch.

keine Angabe

Deutsch

Argumentierbare und durch Materialien und Bilder abgestützte Antworten auf die zuletzt formulierte Frage (siehe unten) finden.

Vermutlich kommt das Wort Seele von See, da nach altem Glauben der Germanen die Seelen der Menschen vor der Geburt und nach dem Tod im Wasser sich aufhalten. Solchen und anderen Vorstellungen werden wir in unterschiedlichen Kulturen begegnen, vor allem durch Bilder, da in ihnen etwas auftaucht, was sich der begrifflichen Klärung entzieht. Prähistorische und historische Funde zeigen den Wandel der Seele vom archaischen Meerseelenkonzept in die beengende, heute noch geläufige Vorstellung der Griechen an, dass es nur eine einzige Seele gibt, die alle Kräfte in sich vereinigt. Trotz allem haftet dieser Seele etwas Transitorisches an, ein Unstillbares, das die Beschäftigung mit ihr beunruhigend aber auch tröstlich macht. Die Aufgabe besteht nun darin, ihr kurzes Auftauchen, Leuchten und langes Erlöschen nachzuzeichnen, um eine plausible Antwort auf die Frage zu finden, ob es heute nicht besser wäre, diesen Begriff – wie es ein großer Teil der Psychologie tut – einfach aufzugeben im Wissen dessen, was dann für die Pädagogik aber auch erspielt wird?

Multimediale, performative Vorträge

Klausurarbeit zu Semesterende oder eine schriftliche Arbeit von 7 Seiten zu ausgewählten Themen - die Themenliste gibt es zu Vorlesungsbeginn.

Vorbereitend und begleitend zur Vorlesung empfehle ich: • Furger, Andres, Das Bild der Seele. Im Spiegel der Jahrhunderte. Verlag NZZ: Zürich 1997 • Seele. Konstruktionen des Innerlichen in der Kunst. Hgg. von Johannes Bilstein und Matthias Winzen. Verlag für moderne Kunst Nürnberg 2004 (anlässlich der Ausstellung Multiple Räume (1): Seele in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden vom 14.2.-18.4.2004) • Wulf, Christoph/Kamper, Dietmar (Hg.), Logik und Leidenschaft. Erträge Historischer Anthropologie, insbes. II. Kapitel: Die Gewalt in der Geschichte und die erloschene Seele. Reimer: Berlin 2002, 207-402

Beginn: 07.03.2006