930001 Theorien und Geschichte der Geschlechterverhältnisse

Sommersemester 2016 | Stand: 21.12.2015 LV auf Merkliste setzen
930001
Theorien und Geschichte der Geschlechterverhältnisse
SE 2
6,25
Block
jährlich
Deutsch

  • Vermittlung der historischen und kulturellen Variabilität der Kategorie Gender sowie der Geschlechterverhältnisse in Verbindung mit der
  • Vermittlung eines Verständnisses der Problematik der Hegemonie der westlichen, auf Basis der Physis konstruierten Vorstellung von Geschlecht als Basis sowohl persönli­cher Identität als auch von sozialer, ökonomischer und politischer („männlicher“) Pri­vilegierung oder („weiblicher“) Diskriminierung sowie der dadurch konstruierten gen­derspezifischen „Interessensgruppen“
  • Vermittlung des Bewusstseins der strukturellen Unvereinbarkeit der hegemonial westlichen und anderer Formen von Geschlechterdifferenz sowie deren politische Konsequenzen insbesondere im Hinblick auf indigene Rechte
  • Kritischer Umgang mit Quellen und Fachliteratur

 

Im Brennpunkt steht zunächst die historisch-spezifische Konstruktion von „Geschlecht“ als zentrale identitäre und universalistische Kategorie im Rahmen des hegemonialen westlichen Diskurses seit dem 18. Jahrhundert. Der zweite Schwerpunkt der LV liegt dem gegenüber auf Gender-Konstruktionen in nicht-industriellen Gesellschaften. Der dritte Fokus liegt in Fragen von Geschlecht, Kolonialismus und Modernisierung, daher die kolonial oktroyierte bzw. im Rahmen biopolitischer Maßnahmen vermittelte Rekonfigu­ration von Geschlechterbeziehungen auf Basis der hegemonial-westlichen objektiv-biologisti­schen Konstruktion von Geschlecht.

 

Die LV soll die Notwendigkeit analytischer Differenzierung zwischen der historisch-spezifi­schen Form der bürgerlichen Geschlechterdifferenz und Sphärentrennung (einschließlich de­ren Rekonfigrationen durch westliche Frauenbewegungen) und vielfältiger Gender-Konstruk­tionen in nichtindustriellen andro- und gynozentrischen Gesellschaften deutlich machen. Da­bei wird auf die konkret historischen Prozesse und biopolitischen Techniken der Einschrei­bung des westlich-modernen Gender-Modells (bzw. bürgerlicher Sphärentrennung) in den „Rest der Welt“ fokussiert.

  • Vorträge der LV-Leiterin (Power-Point-Präsentation)
  • Bildung von thematischen Gruppen und Referate der Studierenden
  • Diskussionen sollen eine kritische Auseinandersetzung mit dem in die Moderne einge­schriebenen eurozentrischen Geschlechterkonzept anregen und den Blick für die struktural ungleiche Relation etwa zwischen „Indigenität“ und international definierten „Frauenrechten“ schärfen.

 

Mitarbeit, Referat (oder Präsentation) und schriftliche Abschlussarbeit 

Fuchs, Brigitte/Nöbauer, Herta/Zuckerhut Patricia. 1998. Vom Universalismus zur Differenz. Feminismus und Kulturanthropologie. In: Wernhart, Karl/Zips, Werner (Hg.): Ethnohistorie. Rekonstruktion und Kulturkritik. Eine Einführung. Wien: Promedia, S. 175-194.

 

Haraway, Donna. 1989. Primate Visions. Gender, Race, and Natur in the World of Modern Science. London-New York: Routledge.

 

MacCormack, Carol P./Strathern, Marilyn (Hg.). 1980. Nature, Culture and Gender. Cam­bridge et al.: Cambridge University Press.

 

Mohanty, Chandra Talpade/Russo, Ann/Torres, Lourdes (Hg.). 1991. Third World Women and the Politics of Feminism. Bloomington/Ind.: Indiana University Press.

 

Trinh, Minh-ha,. 1989. Woman, Native, Other. Writing Postcoloniality and Feminism, Bloomington/Ind: Indiana University Press.

Keine

Bei Fragen kontaktieren Sie bitte die Koordination des Masterstudiums unter gender-studies@uibk.ac.at.

 

08.04.2016
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Fr 08.04.2016
14.00 - 19.00 SR VI (Theologie) SR VI (Theologie) Barrierefrei
Sa 09.04.2016
10.00 - 16.00 SR VI (Theologie) SR VI (Theologie) Barrierefrei
Fr 22.04.2016
14.00 - 19.00 MS (Theologie) MS (Theologie) Barrierefrei
Sa 23.04.2016
10.00 - 16.00 MS (Theologie) MS (Theologie) Barrierefrei
Fr 03.06.2016
14.00 - 19.00 MS (Theologie) MS (Theologie) Barrierefrei
Sa 04.06.2016
10.00 - 16.00 MS (Theologie) MS (Theologie) Barrierefrei