202751 PS Kultur- und Sozialphilosophie I

Wintersemester 2016/2017 | Stand: 19.10.2016 LV auf Merkliste setzen
202751
PS Kultur- und Sozialphilosophie I
PS 2
3,5
wöch.
keine Angabe
Deutsch

Grundlegende Kenntnisse der Begriffe, Methoden und Fragestellungen und Theorien der Kultur- und Sozialphilosophie; vertiefte Auseinandersetzung mit ausgewählten Theorien sowie die Fähigkeit, diese in schriftlicher und mündlicher Form verständlich zu präsentieren; Ausbildung philosophischen Problembewusstseins.

Ausgehend von der Unterscheidung zwischen Natur-Ordnung und der vom Menschen gesetzten Ordnung wird auf die zentralen Aussagen der großen Denker in Bezug auf ihre Erkenntnisse, Anregungen und Forderungen zu neuen oder korrigierten Ordnungsformen eingegangen. Platon und Aristoteles zum Beispiel plädierten für eine soziale Ordnung, in der sich der Mensch verwirklichen könne. Machiavelli stellte sich die Frage, welche Handlungen eine stabile soziale Ordnung konsolidieren. Hobbes diagnostizierte den Naturzustand als Krieg aller gegen alle. Locke erklärte das Gegenteil, dass nämlich bereits im Naturzustand eine gegenseitige Achtung herrsche. Rousseau entwarf einen Gesellschaftsvertrag. Marx verlangte völlig neue ökonomische Verhältnisse und verband den Bereich des Sozialen mit dem der gesellschaftlichen Arbeit. Nietzsche evozierte mit seiner Philosophie eine völlig neue Auffassung von Sozialbewusstsein und Kulturverständnis. Im 20. Jahrhundert entstanden unterschiedliche sozialphilosophische Positionen: Weber zum Beispiel sagt, der Mensch schuf aus dem Naturzustand, aus allem Veränderbaren, den Kulturzustand. Neben der Welt der Natur, die sich in ihrer Ursprünglichkeit selbst genügt, existiert die kulturelle geschichtliche Welt. Jene Welt, die ohne Zweifel vom Menschen gemacht wird. Diese Welt ist transparent, denn die Geschichte ist das menschliche geistige Ansinnen, von ihm gemacht, von ihm umgesetzt in die Tat. Sozialphilosophie und Kulturphilosophie ergänzen und divergieren einander. Vor diesem Hintergrund wird über grundlegende Aspekte des sozialphilosophischen Denkens im Kontext der Kulturphilosophie doziert, referiert und diskutiert.
Texte von folgenden Autoren werden thematisiert:
Platon, Aristoteles, Hobbes, Rousseau, Nietzsche, Simmel, Spengler, Josè Ortega y Gasset, Adorno, Horkheimer, Fromm, Weber.

Für jede Sitzung werden vorher angekündigte und ausgehändigte Texte gelesen. Die Lehrveranstaltung beginnt jeweils mit einer Einführung des Dozenten in die Thematik. Ein/e Student/in führt anhand pointierter Thesen zum behandelten Text in die Diskussion ein. Dieses Kurzreferat dient als Vorbereitung für die schriftliche Arbeit, die am Ende des Semesters abzugeben ist. Um die Prüfung zu bestehen, ist eine regelmäßige und aktive Teilnahme notwendig.

Schriftliche Arbeit.

Um sich im Vorfeld für das Proseminar vorzubereiten, wird folgende Sekundärliteratur empfohlen:
D. Horster, Sozialphilosophie, Leipzig 2005.
R. Konersmann, Kulturphilosophie zur Einführung, Hamburg 2010.

Entspricht 116065 im Vorlesungsverzeichnis von Brixen.

siehe Termine
Termine werden bekannt gegeben, Philosophisch-Theologische Hochschule Brixen