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Nach langen Perioden wirtschaftlichen Aufschwungs sind die letzten Jahrzehnte von ökonomischen und sozialen Spannungen geprägt, die sich in den zurückliegenden Jahren zu enormen Krisen mit unterschiedlichen regionalen Charakteristiken ausgeformt haben. Der Beinahe-Zusammenbruch im Zuge der Finanzkrise in Griechenland, die Dominanz europäischer Austeritätspolitik, die Renationalisierungstendenzen im Zuge der sogenannten Flüchtlingskrise, die Brexit-Entscheidung in Großbritannien oder die Wahl autoritärer Regierungen weltweit sind nur einige gewichtige Manifestationen der zunehmenden sozialen und wirtschaftlichen Auseinandersetzungen. Die stetige Ausweitung der Märkte mit einhergehenden steigenden Ungleichheiten trifft dabei auf unterschiedliche Arten des Widerstandes und der ideologischen Polarisierung.

Ausgehend von den theoretischen Perspektiven von Karl Polanyi und Nancy Fraser analysieren wir in diesem Seminar konkrete Fallstudien, um die Zusammenhänge zwischen der Marktausbreitung auf der einen Seite und die Fokussierung auf die eigene (oft neu geschaffene) Gemeinschaft auf der anderen Seite zu erfassen. Die Beschäftigung mit unterschiedlichen kulturellen, politischen und geografischen Kontexten soll es ermöglichen, die Konsequenzen des globalen Kapitalismus und der damit zusammenhängenden sozialen und politischen Reaktionen in all ihrer Variationen zu verstehen. 

Kurze Einführungsvorträge und Diskussion der Literatur. Studierenden wählen unterschiedliche Fallstudien und gestalteten auf deren Basis Einheiten und Übungen.

Immanenter Prüfungscharakter. Die Beurteilung setzt sich aus folgenden gewichteten Teilnoten zusammen: Analyse und Vorbereitung der Texte, Design der gruppengeführten Einheit und Übungen, Präsentationen, Abschlussarbeit

Karner, C & Weicht, B (Hrsg.) (2016), The Commonalities of Global Crises: Markets, Communities and Nostalgia, Palgrave Macmillan.

Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.

positive Beurteilung des Pflichtmoduls gem. § 5 Abs. 1 Z 8.