LFU:online

Die Studierenden können die wesentlichen theoretischen Ansätze der verstehenden Soziologie wiedergeben und deren grundlegende Begrifflichkeiten erläutern. Weiter können sie aktuelle Themenfelder und Forschungsperspektiven alltags- und kultursoziologischer Analysen beschreiben. Sie sind insbesondere in der Lage, auf Basis soziologischer Identitätstheorien wie auch theoretischer Impulse aus angrenzenden Feldern Identitätskonstruktionen im Kontext gesellschaftlicher Verkennungs- und Anerkennungsverhältnisse kritisch zu diskutieren. Sie können zentrale Thesen und Argumentationsstränge identifizieren und unverfälscht wiedergeben. Zudem sind sie befähigt, theoretische Konzepte forschungsleitend beispielhaft auf empirische Phänomene anzuwenden.

Individuelle und gesellschaftliche Lebenswelten sind zunehmend von digitalen und mediatisierten Zusammenhängen geprägt. (Soziale) Medien und das Internet sind ein zentraler und omnipräsenter Bestandteil unseres alltäglichen Lebens. Vielfältige gesellschaftliche Praktiken und Prozesse finden digital bzw. mediatisiert statt: Wir kommunizieren und flirten online, das Smartphone ist für viele Menschen zum engsten Vertrauten geworden und assistive Technologien wie Pflegeroboter könnten schon bald unsere neuen Mitbewohner werden. Bei all diesen Prozessen spielen Algorithmen, Suchmaschinen und große Internet- und Medienkonzerne eine entscheidende und prägende Rolle.

Ausgehend von den Schlüsselkonzepten der Digitalisierung und Mediatisierung und verortet in der Medien-, Technik- und Wirtschaftssoziologie setzt sich das Seminar mit dem komplexen Wechselverhältnis der digital-medialen Transformation und der gesellschaftlich-kulturellen Entwicklung auseinander.

Das PS basiert auf dem Konzept des Forschenden Lernens. Die Studierenden erarbeiten sich in der Kleingruppe und unter begleitender Anleitung und Unterstützung des LV-Leiters ausgehend von einem grundlegenden wissenschaftlichen Text in einem relevanten Themenfeld (z.B. Internetkonzerne, Soziale Netzwerke, Suchmaschinen, Videoüberwachung, Science Fiction, Computerspiele) ein eigenes Forschungsprojekt. Die Aufgaben der Studierenden beinhalten eine kurze Vorhabenspräsentation (inkl. Abstract), selbständige Literaturrecherche und -lektüre, Datenerhebung- und Analyse, das Verfassen eines gemeinsamen Projektberichts (Seminararbeit), das Begutachten eines Projektberichts einer anderen Gruppe und die abschließende Präsentation des Forschungsvorhabens im Plenum. Darüber hinaus ist eine Exkursion geplant.  

Schriftliche Arbeit (50%), eine kurze und eine erweiterte Präsentation (20%), aktive Mitarbeit (15%) und die Begutachtung eines anderen Textes (15%)

Krotz, Friedrich & Hepp, Andreas (Hrsg.) (2012): Mediatisierte Welten. Forschungsfelder und Beschreibungsansätze. Wiesbaden: Springer VS.

Latour Bruno (2010): Eine neue Soziologie für eine neue Gesellschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag.

Dolata, Ulrich & Schrape, Jan-Felix (2012) (Hrsg.): Internet, Mobile Devices und die Transformation der Medien: Radikaler Wandel als schrittweise Rekonfiguration. Berlin: Edition Sigma.

Rammert, Werner & Schubert, Cornelius (Hrsg.) (2006): Technografie. Zur Mikrosoziologie der Technik. Frankfurt & New York: campus.