LFU:online

Methodisch reflektierter Umgang mit literarischen Texten und Erarbeiten eines begründeten Textverständnisses an signifikanten Beispielen

Er gilt als einer der populärsten und produktivsten Dichterpersönlichkeiten der Blütezeit der höfischen Kultur des Mittelalters um 1200: Hartmann von Aue. Zudem ist Hartmann der wohl vielseitigste Autor seiner Zeit; zu seinem Oeuvre zählen neben den Artusromanen Erec und Iwein die beiden legendarischen Dichtungen Gregorius und Der Arme Heinrich, die minnetheoretische Abhandlung der Klage sowie einige Minne- und Kreuzzugslieder. Dabei verbindet der Autor in seinen Werken häufig ritterlich-höfische mit geistlichen Thematiken und erweist sich so immer wieder als Grenzgänger zwischen der volkssprachigen Welt des Hofes und der klerikalen Gelehrtenkultur.

Im Seminar soll der Breite des Repertoirs Hartmanns Rechnung getragen und ausgewählte Werke des Autors besprochen werden, die die verschiedenen von ihm bearbeiteten Gattungen repräsentieren: zunächst der Iwein, mit dem Hartmann die us Frankreich adaptierte Tradition des Artusromans endgültig in der deutschen Literatur des Mittelalters etabliert; außerdem die Legende vom Armen Heinrich, in der der vorbildlich-höfische Ritter Heinrich unvermittelt an Aussatz erkrankt und nur durch das Herzblut einer opferbereiten Jungfrau gerettet werden kann, die er in einem einfachen Bauermädchen findet; zuletzt soll eine exemplarische Lektüre aus dem Gregorius und der Lyrik Hartmanns erfolgen und das Bild von dem Autor abrunden.

Textkenntnisklausur, Mitarbeit im Seminar, Präsentation, Seminararbeit

Hartmann von Aue, Gregorius, Der arme Heinrich, Iwein. Herausgegeben und übersetzt von Volker Mertens, Deutscher Klassiker Verlag im Taschenbuch Band 29, 3. Auflage 2014.

Positiv absolviertes Pflichtmodul 2