641210 Medienanalyse / Medientheorie / Intermedialitätsforschung: Medientheoretische Positionen aus literaturwissenschaftlicher Perspektive.

Sommersemester 2018 | Stand: 12.06.2018 LV auf Merkliste setzen
641210
Medienanalyse / Medientheorie / Intermedialitätsforschung: Medientheoretische Positionen aus literaturwissenschaftlicher Perspektive.
VO 2
5
wöch.
jährlich
Deutsch

Im Rahmen dieser Vorlesung soll den Studierenden ein erster Überblick über die vielfältigen Positionen der modernen Medientheorie vermittelt werden. Dabei wird ein chronologischer Bogen gespannt, der sich von der Marxistischen Medienkritik der 1920er und 1930er Jahre (Béla Balász, Walter Benjamin) und den Positionen der Frankfurter Schule (Theodor W. Adorno, Max Horkheimer) über die Ansätze der „Kanadischen Schule“ (Harold A. Innis, Marschall McLuhan) bis hin zu medienphilosophischen Überlegungen von poststrukturalistischen Denkern wie Vilém Flusser, Jean Baudrillard und Paul Virilio erstreckt. Die Studierenden sollen die zentralen Thesen der modernen Medientheorie kritisch hinterfragen und versuchen, diese mit komparatistischen Fragestellungen zu verknüpfen.

Kaum ein anderer Begriff erlebte in den letzten Jahrzehnten einen derartigen Bedeutungszuwachs wie jener des Mediums. Handelte es sich bei einem „Medium“ im esoterischen Sinn des 19. Jahrhunderts noch um ein vermittelndes Wesen, das als Bote das Diesseits mit dem Jenseits verbindet, so werden ab den 1950er Jahren vermehrt die technischen Massenkommunikationsmittel wie Presse, Radio, Film und Fernsehen unter dem Sammelbegriff „Medien“ subsumiert. Marshall McLuhan bezeichnet in seiner programmatischen Studie „Understanding Media“ (1964) so unterschiedliche Artefakte wie Kleidung, Waffen, Uhren, Geld, Häuser und Belüftungssysteme als Medien. Jean Baudrillard fasst wiederum alle von einem Code beherrschten Regime unter dem Begriff zusammen, und Paul Virilio definiert „Medien“ als „Fahrzeuge“ jeglicher Art. Harold A. Innis spricht hingegen von materiellen Kommunikationsträgern, Niklas Luhmann bezeichnet auch soziale Träger wie Liebe und Kunst als Medien und Friedrich A. Kittler schränkt den Begriff schließlich auf technische Apparaturen ein. Es versteht sich also fast schon von selbst, dass ein so breit gefasster und vielfältig verwendeter Terminus auch eine Reihe ganz unterschiedlicher Theorien hervorgebracht hat. Mit den bekanntesten und einflussreichsten medientheoretischen Positionen wird sich diese Vorlesung beschäftigen.

Die medientheoretischen Grundpositionen werden zunächst in Vorträgen von der LV-Leiterin vorgestellt und anschließenden in Diskussionen mit den Studierenden vertieft und kritisch hinterfragt.

Die Vorlesung wird am Ende des Semesters mit einem einmaligen Prüfungsakt in Form einer schriftlichen Klausur abgeschlossen.

1.    Faulstich, Werner: Einführung in die Medienwissenschaft: Probleme, Methoden, Domänen. München: Fink 2002. (UTB 2407).

2.    Helmes, Günther / Köster, Werner (Hg.): Texte zur Medientheorie. Reinbeck bei Hamburg: Reclam 2002.

3.    Hickethier, Knut: Einführung in die Medienwissenschaft. Stuttgart u.a.: Metzler 22010.

4.    Mersch, Dieter: Medientheorien. Zur Einführung. Hamburg: Junius 32013.

5.    Weber, Stefan (Hg.): Theorien der Medien. Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft 22010. (UTB 2424)

05.03.2018
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Mo 05.03.2018
10.15 - 11.45 40123 40123 Barrierefrei
Mo 12.03.2018
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Mo 19.03.2018
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Mo 09.04.2018
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Mo 16.04.2018
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Mo 23.04.2018
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Mo 30.04.2018
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Mo 07.05.2018
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Mo 14.05.2018
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Mo 28.05.2018
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Mo 04.06.2018
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Mo 11.06.2018
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Mo 18.06.2018
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Mo 25.06.2018
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Di 02.10.2018
10.15 - 11.45 40123 40123 Barrierefrei Prüfungstermin