910621 ABGESAGT: Dolmetschinszenierungen - Dolmetscherinnen und Dolmetscher als Körper und als Mensch

Sommersemester 2018 | Stand: 06.04.2018 LV auf Merkliste setzen
910621
ABGESAGT: Dolmetschinszenierungen - Dolmetscherinnen und Dolmetscher als Körper und als Mensch
SE 0,5
Block
keine Angabe
Deutsch

Das Ziel dieses Seminars ist es

  • den Dolmetscherinnen und Dolmetschern Wege zu zeigen, eine (selbst)bewußte und ethische, also professionelle Positionierung zu entwickeln
  • den Dolmetscherinnen und Dolmetschern die Möglichkeit zu eröffnen, die Körperbasiertheit des Dolmetschens zu erleben und zu diskutieren
  • den Dolmetscherinnen und Dolmetschern zu vermitteln, wie komplex Einsatzsituationen sind und wieviele Einflussgrößen es gibt, die sie zwar nicht vollkommen kontrollieren können/sollen, derer sie sich aber bewusst werden können/müssen
  • eine Dolmetschsituation von allen Seiten zu betrachten (inkl. verschiedener möglicher Schlussfolgerungen)

Dolmetschen ist mehr als nur die verbale Wiedergabe eines Wortes oder eines Satzes in einer anderen Sprache. Dolmetschen heißt handeln, also teilnehmen, beobachten, bewerten, Entscheidungen treffen und die Verantwortung dafür übernehmen. Dolmetschen verlangt nicht nur das Beherrschen von mindestens zwei Sprachen, sondern auch einen hohen Grad an kultureller Sensibilität, Empathiefähigkeit und Selbstreflexion.

Dolmetscherinnen und Dolmetscher sind nicht nur Sprachrohre oder Sprachumkodierungsmaschinen, sondern dolmetschende „Körper“ mit bestimmten Rollen in spezifischen Zusammenhängen und Situationen, in einer Gesellschaft mit bestimmten politischen und sozialen Rahmenbedingungen, sowie mit einer eigenen Biographie, mit eigenen Emotionen und Identitäten. Immer ist ganz zu Beginn einer dolmetschervermittelten Gesprächssituation die Dolmetscherin bzw. der Dolmetscher zunächst eine Fremde und ein Eindringling. Sie bzw. Er ist die Dritte in einer ursprünglich für zwei Parteien vorgesehenen Interaktion. Der Weg zur Professionalität geht in diesem Seminar über die Umdeutung der Position der störenden Dritten in eine „Fachkraft des Dazwischenraums“.

Während des Seminars wird ein Dolmetschszenario gemeinsam erarbeitet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer übernehmen während der Arbeit an den Dolmetschszenarien drei Rollen: Sie sind teilnehmende Beobachterinnen und Beobachter, Schauspielerinnen und Schauspieler bzw. Regisseurinnen und Regisseure. Bei dieser Lehr- und Lernmethode wird von der Annahme ausgegangen, dass Dolmetscherinnen und Dolmetscher als Personen mit ihrem ganzen Körper und ihren Emotionen und nicht nur mit ihren intellektuellen Fähigkeiten an Dolmetschsituationen beteiligt sind.

Durch die gemeinsame Erarbeitung und das wiederholte Inszenieren unterschiedlicher Varianten einer dolmetschervermittelten Situation lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sich mit den verschiedenen beteiligten Rollen auseinanderzusetzen und sich in die anderen Rollen hineinzuversetzen. Nur durch eine (selbst)reflexive Herangehensweise an das Eigene und das Andere eröffnet sich den Teilnehmenden der Weg zur Empathiebildung. Dolmetschinszenierungen bedeutet insofern, erfahrungsbasiertes und teilnehmerorientiertes Lernen und Lehren (vgl. Webseite des Projekts „Dolmetschen als Inszenierung“, http://www.fb06.uni-mainz.de/deutsch/659.php).

 

ACHTUNG: Teinahmegebühren - € 50,-

Es gelten folgende Zahlungs- und Stornobedingungen(https://www.uibk.ac.at/weiterbildung/zahlungs-und-stornobedingungen/)

03.03.2018