LFU:online

Die Studierenden sind in der Lage, aktuelle Gutachterdebatten (Expertendilemma) zu reflektieren und konstruktive Verbesserungsvorschläge zu entwickeln.

Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass immer häufiger bei komplexen und gesellschaftspolitisch kontroversen Fragestellungen ausgewiesene ExpertInnen in ihren Gutachten zu unterschiedlichen Beurteilungen kommen (Expertendilemma/Gutachterdilemma). Das führt dazu, dass in der öffentlichen Wahrnehmung die Reputation und Glaubwürdigkeit der Wissenschaft beschädigt wird. In der LV wird dieser Sachverhalt aus unterschiedlichen Perspektiven bearbeitet (Philosophie/Wissenschaftstheorie, Recht, Psychologie, Medien, Politik, Soziologie ...) und es werden praxisorientierte Einblicke in einige Beispielfälle geboten. Ein wichtiges Ziel der LV ist, Vorschläge zu erarbeiten, wie das Expertendilemma vermieden und die Ressource Wissenschaft in ihrer Stärke genutzt werden kann. Wissenschaft ist nicht unmittelbar praxisfähig sondern bedarf der Vermittlung und des Vorhandenseins von tragfähigen Strukturen des Wissensmanagements. Dabei wird es auch um die Frage gehen: Welche Art von Fähigkeit und Wissen ist es, über das der Experte / die Expertin im besten Fall verfügt und was kann diese Art des Wissens für den öffentlichen Diskurs leisten?

Vortrag, Referate, Diskussion, schriftliche Arbeiten, e-campus, evtl. Exkursion.

Beurteilung erfolgt aufgrund der schriftl. und mündl. Beiträgen der Studierenden.

Nennen, H. U. et. al. (Hrsg.) (1996): Das Expertendilemma. Zur Rolle wissenschaftlicher Gutachter in der öffentlichen Meinungsbildung. Berlin: Springer.

Schurz, Gerhard / Carrier, Martin (Hrsg.) (2013): Werte in den Wissenschaften. Neue Ansätze zum Werturteilsstreit. Berlin: Suhrkamp.

Interesse am Thema.

Anmeldereihung: First come first serve.