LFU:online

Die Studierenden lernen Texte aus der jüdischen und christlichen Tradition und Gegenwart kennen, die für die Gesellschaftsethik relevant sind. Sie können die Bedeutung der Texte für Gegenwartsfragen erkennen und setzen sich mit der wechselseitigen Inspiration jüdischer und christlicher Zugänge auseinander.

Die gemeinwohldienliche Gestaltung pluralistischer Gesellschaften im 21. Jahrhundert stellt angesichts neuer oder neu aufbrechender politischer wie interreligiöser Spannungen, eines massiven Strukturwandels der Wirtschaft und drängender ökologischer Probleme eine enorme Herausforderung dar. In seiner Enzyklika Laudato si meinte Papst Franziskus, dass zur Überwindung komplexer Krisen keine Form der Weisheit beiseitegelassen werden dürfe, auch nicht die religiöse. Andererseits ermahnt in einer Erzählung aus dem Talmud ein Vater seinen Sohn den Unterricht eines Rabbis zu besuchen, der nur über die Funktion von Verdauungsorganen spricht - und nicht, so beschwert/beklagt sich der Sohn, über etwas Geistiges, Heiliges - denn immerhin geht es dabei um die Geschöpfe Gottes.
In diesem Seminar sollen jüdische und christliche Stimmen zur Sprache kommen, die für die Gestaltung einer künftigen Weltgesellschaft hilfreich sein können. Es soll dabei das Gemeinsame dieser Stimmen betont, aber auch die jeweils unterschiedliche Akzentsetzung in jüdischer und christlicher Tradition beachtet werden.

Lektüre von Quellen und Diskussion, hermeneutische Auslegungsübung.

Diskussionsbeteiligung und schriftliche Arbeit.

Wird im Rahmen der ersten Lehrveranstaltung besprochen.

Positive Beurteilung des Pflichtmoduls 1 des ersten Studienabschnitts (Diplomstudium Katholische Fachtheologie, BA Katholische Religionspädagogik).