LFU:online

Die Studierenden werden ein interdisziplinär fundiertes Verständnis der anthropologischen Herausforderungen unserer Zeit entwickeln und dazu angeleitet werden, den Holzweg klassisch moderner Geistphilosophien und damit verwandte Engführungen der Kognitionspsychologie kritisch zur Diskussion zu stellen. Dabei werden sie ein anthropologisch fundiertes Verständnis des Phänomens der Leiblichkeit entwickeln und in die Lage versetzt werden, seine systematisch-theologischen, spirituellen und liturgiewissenschaftlichen Implikationen zu erforschen.

Die jüngsten Publikation des Heidelberger Philosophen, Neurowissenschaftlers und Psychiaters Thomas Fuchs haben einen Paradigmenwechsel in der klassisch-modernen anthropologischen und geistphilosophischen Debatte eingeleitet, indem sie das cartesianische Leibe-Seele-Problem durch ein ‚Körper-Leib-Problem‘ ersetzen, das an die phänomenologischen Debatten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts anknüpft. Das hat nicht nur weitreichende Implikationen für unser Verständnis des christlichen Menschenbildes, sondern auch für die pastoralen und liturgischen Herausforderungen unserer Zeit – z.B. mit Blick auf den Zusammenhang von Leib, Raum und Person. 

Lektüre, Referate und Diskussion.

Aktive Mitarbeit und Seminararbeit.

Thomas Fuchs, Leib, Raum, Person. Entwurf einer phänomenologischen Anthropologie (Stuttgart: Klett-Kotta 22018)

Thomas Fuchs, Das Gehirn - ein Beziehungsorgan. Eine phänomenologisch-ökologische Konzeption (Stuttgart: Kohlhammer 52016)

Thomas Fuchs, Verteidigung des Menschen. Grundfragen einer verkörperten Anthropologie (Frankfurt am Main: Suhrkamp 2020)

Keine.