607221 VU Weltliterarische und intertextuelle Analysen: Der Künstlerroman - Der Maler, Musiker, Fotograf und die Malerei, Musik, Fotografie in der Literatur

Sommersemester 2022 | Stand: 26.11.2021 LV auf Merkliste setzen
607221
VU Weltliterarische und intertextuelle Analysen: Der Künstlerroman - Der Maler, Musiker, Fotograf und die Malerei, Musik, Fotografie in der Literatur
VU 2
5
14tg.
jährlich
Deutsch

Die Untersuchung der Relationen und Wechselwirkungen zwischen den Kunstformen „Literatur“ und „Malerei“ sowie „Musik“ zählt zu den ältesten Aufgabengebieten der komparatistischen Intertextualitätsforschung. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde dieses Untersuchungsgebiet zunehmend durch das Medium „Fotografie“ erweitert. Im Zentrum dieser Lehrveranstaltung stehen literarische Texte, in denen entweder Gemälde, Musikstücke und/oder Fotografien thematisiert werden oder Maler, Musiker und/oder Fotografen als Protagonist*innen auftreten. Anhand dieser Werke sollen die Studierenden einen Einblick in die intertextuelle Gattung des Künstlerromans gewinnen und verschiedene theoretische Positionen und Begriffe der Intertextualitäts- und Intermedialtätsforschung praktisch erproben lernen.

Schon in der Antike stellte der griechische Dichter Simonides von Keos (557/556 v. Chr. – 468/467 v. Chr.) fest, dass Malerei stumme Dichtung und Dichtung sprechende Malerei sei. Bilder und sprachliche Texte haben sich also schon immer gegenseitig beeinflusst und ergänzt. Ab der Romantik plädierten schließlich Denker wie August Wilhelm Schlegel zunehmend dafür, auch die Beziehung zwischen Musik und Literatur als ein einander ergänzendes, und damit komplementäres Verhältnis aufzufassen. Im Rahmen dieser Vorlesung/Übung werden die Studierenden eine Reihe von literarischen Werken kennen lernen, in denen die „Schwesterkünste“ Malerei, Musik und Fotografie und die Person des Malers, des Musikers oder des Fotografen auf verschiedenste Weise thematisiert werden. Der Bogen spannt sich dabei von Künstlerromanen und -erzählungen wie Ludwig Tiecks „Franz Sternbalds Wanderungen“ (1798), E.T.A. Hoffmanns „Kreisleriana“ (1814/15) bis zu Thomas Bernhards „Der Untergeher“ (1983) oder Cécile Wajsbrots „Eclipse“ (Totale Éclipse 2014).

Die Grundlagen der intermedialen und intertextuellen Forschungsgebiete „Literatur und bildende Kunst“ und „Literatur und Musik“ werden den Studierenden von der LV-Leiterin in Vorträgen vorgestellt. Die Tragfähigkeit des theoretischen Ansatzes wird im zweiten Teil der LV von den Studierenden in Lerngruppen an konkreten literarischen Werken praktisch erprobt, in Präsentationen vorgestellt und im Plenum diskutiert.

Um die LV positiv abzuschließen, müssen während des Semesters im Rahmen von Lerngruppen Referate gehalten und drei kurze (3 Seiten) Diskussionsbeiträge verfasst werden. Zusätzlich wird die aktive Beteiligung an den Diskussionen in die Benotung miteinbezogen.

1.    Ameluxen, Hubertus von: Photographie und Literatur. Prolegomena zu einer Theoriegeschichte der Photographie, in: Zima, Peter V. (Hg.): Literatur Intermedial. Musik – Malerei – Photographie – Film. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1995, S. 209-231.

2.    Holländer, Hans: Literatur, Malerei und Graphik. Wechselwirkungen, Funktionen und Konkurrenzen. In: Zima, Peter V. (Hg.): Literatur Intermedial. Musik – Malerei – Photographie – Film. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1995, S. 129-170.

3.    Schmitz-Emans, Monika: Die Intertextualität der Bilder als Gegenstand der Literaturwissenschaft. In Foltinek, Herbert / Leitgeb Christoph (Hg.): Literaturwissenschaft: intermedial – interdisziplinär. Wien: Verl. d. österr. Akademie der Wissenschaften 2002, S. 193-230.

4.    Wolf, Werner: Das Problem der Narrativität in Literatur, bildender Kunst und Musik: Ein Beitrag zu einer intermedialen Erzähltheorie. In: Nünning, Vera und Nünning Ansgar (Hg.): Erzähltheorie transgenerisch, intermedial, interdisziplinär. Trier: WVT, Wiss. Verlag Trier 2002, S. 23-105.

5.    Wolf, Werner: “The musicalization of fiction”. Versuche intermedialer Grenzüberschreitung zwischen Musik und Literatur im englischen Erzählen des 19. und 20. Jahrhunderts, in: Helbig, Jörg (Hg.): Intermedialität. Theorie und Praxis eines interdisziplinären Forschungsgebiets. Berlin: Erich Schmidt 1998, S. 133-165.

09.03.2022
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Mi 09.03.2022
08.30 - 11.45 40123 40123 Barrierefrei
Mi 23.03.2022
08.30 - 11.45 40123 40123 Barrierefrei
Mi 06.04.2022
08.30 - 11.45 40123 40123 Barrierefrei
Mi 04.05.2022
08.30 - 11.45 40123 40123 Barrierefrei
Mi 18.05.2022
08.30 - 11.45 40123 40123 Barrierefrei
Mi 01.06.2022
08.30 - 11.45 40123 40123 Barrierefrei
Mi 15.06.2022
08.30 - 11.45 40123 40123 Barrierefrei