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Die Studierenden erwerben vertiefte Kenntnisse über die historische Entwicklung der Philosophie der Mathematik, ihrer Theorien und Eigenheiten, insbesondere im Umfeld des Grundlagenstreits.

Die Mathematik ist seit Anbeginn der Philosophie tief verbunden. Sie übt aus vielerlei Gründen philosophische Faszination aus: Ihr Erkenntnismodus ist, so scheint es, grundsätzlich verschieden
von den empirischen Disziplinen und zugleich von großer Genauigkeit, Striktheit und Verlässlichkeit. Die Mathematik ist überraschend effektiv darin, die empirische Natur zu beschreiben, scheinbar ohne selbst ein Teil davon zu sein.

Die Frage nach der Natur der Mathematik und dem Modus mathematischer Erkenntnis wurden drängend in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, sowohl durch äußeren Druck aus
Naturwissenschaft und Philosophie als auch durch innere Bewegungen, die nach einer exakten Fundierung der Disziplin verlangten. Dies mündet in der Ära des sogenannten Grundlagenstreits der Mathematik im frühen 20. Jahrhunderts.

Die Vorlesung behandelt einige Vorläufer der Theorien des Grundlagenstreits, untersucht dann genau die Hauptpositionen des Streits und beschließt mit einem Ausblick auf die nachfolgenden Entwicklungen.
Die Philosophie der Mathematik und ihre Geschichte sind dabei sowohl selbst interessant als auch aufgrund ihrer Beziehung zu anderen Bereichen der Philosophie. Faszinierend ist beispielsweise, dass während die platonische Ideenlehre in der Philosophie im Allgemeinen eher als historische Theorie betrachtet wird, der Neoplatonismus in der Philosophie der Mathematik wohlauf ist. Dies illustriert die besondere Stellung der Mathematik, ihrer Objekte und Methoden im Gebäude
menschlichen Wissens.
Die Vorlesung wird die (überschaubare) notwendige mathematische und logische Notation einführen.
Einige zentrale mathematische Ergebnisse mit großem Einfluss auf die Philosophie werden ebenfalls vorgestellt und diskutiert.

Interaktiver Lehrvortrag, Diskussion

mündliche Prüfung