645216 UE Wissenschaftstheorie "Everything turns": "Das Eigene und das Fremde": (De-)Konstruktion von Narrativen in Schulbüchern im Kontext des 'linguistic turn'

Sommersemester 2023 | Stand: 11.01.2023 LV auf Merkliste setzen
645216
UE Wissenschaftstheorie "Everything turns": "Das Eigene und das Fremde": (De-)Konstruktion von Narrativen in Schulbüchern im Kontext des 'linguistic turn'
UE 2
5
wöch.
jährlich
Deutsch

Verständnis für wissenschaftstheoretische Fragestellungen durch gemeinsame Lektüre und Diskussion geeigneter klassischer bzw. innovativer Texte der Historiografie, Kenntnisse über Entwicklungslinien der Forschung und Kritik an Paradigmen.

Aus dem Angebot der unterschiedlichen ‚cultural turns‘, die sich ausgehend vom 20. Jahrhundert stetig weiterentwickeln, wird in dieser Lehrveranstaltung der ‚linguistic turn‘ als einer der bis heute wirkmächtigsten Paradigmenwandel in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften herausgegriffen. In diesem Kontext finden auch andere Zugänge wie beispielsweise die Bedeutung von Bildern und dem Medium im Allgemeinen Beachtung und führen über die einstige Vormachtstellung der Schriftlichkeit von Quellen weit hinaus.

Am Beispiel der Entwicklung der Schulbuchforschung werden neuere methodische Zugänge, oftmals aus den Kulturwissenschaften entlehnt, aufgegriffen, erläutert und zur Analyse geschichtswissenschaftlicher Fragestellungen herangezogen.

Konstruierte Vorstellungen von Räumen und deren Bevölkerung, die über die eigenen geografischen und kulturellen Entitätsgrenzen hinausreichen, fanden bereits ab dem 18. Jahrhundert in schriftlicher Form, später auch durch Bilder eindrücklich untermalt, Eingang in deutschsprachige Schulbücher. Zwischen dem Angebot von Orientierungskonzepten und der Konstruktion von Identitäten bewegt sich das Medium Schulbuch auch weiterhin. Diese Konstruktionen des „Eigenen und des Fremden“ münde(te)n in gängige Narrative, mit deren Hilfe Feindbilder generiert und Prozesse nationaler Identitätsfindungen beflügelt wurden und bis heute werden.

Bewertung und Kritik der Transformation von Darstellungspraktiken in deren kulturellen, gesellschaftlichen, politischen und nationalen Kontexten in deutschsprachigen Schulbüchern aus dem 19. und 20. Jahrhundert, aber auch in Kontrastierung zu jenen jüngeren Datums, sind neben der einführenden Lektüre in die Methoden der modernen Geschichtswissenschaft in der Lehrveranstaltung zentral.

Ausgerüstet mit methodischem Handwerkszeug können die Teilnehmer:innen abschließend anhand von Fallbeispielen die Genese identitätsbildender Narrative in Schulbüchern erkennen, beurteilen und kritisch hinterfragen.

Impuls-Vortrag, gemeinsame Lektüre, Diskussion; Anwenden theoretischer Modelle und methodischer Zugänge an Fallbeispielen

Kombiniert: Mitarbeit, Referat zu einem ausgewählten Text und anschließende Diskussionsleitung, schriftliche Reflexion

Wird in der ersten Einheit bekanntgegeben

Positiv absolviertes Pflichtmodul 1

siehe Termine
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Di 07.03.2023
15.30 - 17.00 40718 SR 40718 SR Barrierefrei
Di 14.03.2023
15.30 - 17.00 40718 SR 40718 SR Barrierefrei
Di 21.03.2023
15.30 - 17.00 40718 SR 40718 SR Barrierefrei
Di 28.03.2023
15.30 - 17.00 40718 SR 40718 SR Barrierefrei
Di 18.04.2023
15.30 - 17.00 40718 SR 40718 SR Barrierefrei
Di 25.04.2023
15.30 - 17.00 40718 SR 40718 SR Barrierefrei
Di 02.05.2023
15.30 - 17.00 40718 SR 40718 SR Barrierefrei
Di 09.05.2023
15.30 - 17.00 40718 SR 40718 SR Barrierefrei
Di 16.05.2023
15.30 - 17.00 40718 SR 40718 SR Barrierefrei
Di 23.05.2023
15.30 - 17.00 40718 SR 40718 SR Barrierefrei
Di 30.05.2023
15.30 - 17.00 40718 SR 40718 SR Barrierefrei
Di 06.06.2023
15.30 - 17.00 40718 SR 40718 SR Barrierefrei
Di 13.06.2023
15.30 - 17.00 40718 SR 40718 SR Barrierefrei
Di 20.06.2023
15.30 - 17.00 40718 SR 40718 SR Barrierefrei
Di 27.06.2023
15.30 - 17.00 40718 SR 40718 SR Barrierefrei