103103 Rehabilitation und Heilpädagogik
Sommersemester 2014 | Stand: 14.09.2023 | LV auf Merkliste setzenMit dem Begriffspaar Rehabilitation und Heilpädagogik zeigt sich ein pädagogisches Grundlagenverständnis, das sich unter anderem an medizinischen Kategorien orientiert. Inklusive, emanzipatorische und psychodynamische Zugänge weisen jedoch über diese eindimensionale und reduzierte Form pädagogischen Verständnisses hinaus und betrachten professionelle Bezugnahme unter gesellschafts- und institutionskritischer sowie intersubjektiver Perspektive. Diese Bemühungen stehen auch in Verbindung mit einer Pädagogik der Vielfalt (Prengel) in der Differenzen zwar wahrgenommen werden, aber nicht als hierarchisierende Selektionskriterien (vgl. Intersektionalität) fungieren. Die Frage von Exklusion und Inklusion war historisch betrachtet noch nie so stark im pädagogischen Diskurs vertreten wie aktuell. Die UN Behindertenrechtskonvention (2006) liefert hierfür eine bindende Vorlage, die nicht selten unter dem Verweis ökonomischer und wettbewerbsorientierter Argumentation unterminiert wird. Insofern soll eine kritische Betrachtung der Thematik möglich werden, die sich an den aktuellen erziehungswissenschaftlichen und gesellschaftlichen Debatten orientiert. Insbesondere im Hinblick auf psychotherapeutisches Arbeiten sind diese grundsätzlichen Fragen auch für die Professionalisierung und das Selbstverständnis angehender PsychotherapeutInnen von Relevanz.
Neben der Darstellung historischer Entwicklungslinien, kategorialer Formen und klassischer Interventionsvarianten sollen auch kritische Ansätze vorgestellt werden, die sich dem rehabilitativen und heilpädagogischen Mainstream entziehen. Sowohl anhand von Fallbeispielen als auch mittels der Arbeit an wissenschaftlichen Texten wird die professionelle Bezugnahme zwischen PädagogInnen /TherapeutInnen und KlientInnen reflektiert. Bedeutsam hierfür ist einerseits das zugrundeliegende Verständnis vom Menschen und seiner sozialen Verfasstheit (Heilpädagogische Anthropologie) als auch seines ontogenetischen Entwicklungspotentials im Spannungsfeld von Determination und Gestaltung. Darüber hinaus sollen auch Möglichkeiten der psychotherapeutischen Behandlung von Menschen mit Beeinträchtigungen, ethische Fragen und Problematiken unterschiedlicher Lebensphasen Berücksichtigung finden.
Vorlesung; Videobeispiele; Kleingruppenarbeit;
Klausur
Ahrbeck, B. (2011): Der Umgang mit Behinderung: Besonderheit und Vielfalt, Gleichheit und Differenz. Kohlhammer.
Biewer, G. (2010): Grundlagen der Heilpädagogik und inklusiven Pädagogik. UTB.
Gerspach, M. (2009)Psychoanalytische Heilpädagogik: Ein systematischer Überblick. Kohlhammer.
Mattner, D. & Gerspach, M. (1997): Heilpädagogische Anthropologie. – Kohlhammer: Stuttgart.
Schönwiese, V.; Flieger, P. (2011): Menschenrechte - Integration - Inklusion: Aktuelle Perspektiven aus der Forschung. Klinkhardt
Traxl, Bernd (2013): Kritische Entwicklungsmomente und relevante Objekterfahrungen. In: Vierteljahreszeitschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete. 4/13, 330-338.
Gruppe 0
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Datum | Uhrzeit | Ort | ||
Fr 09.05.2014
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12.00 - 19.00 | HS C (Technik) HS C (Technik) | Barrierefrei | Block |
Sa 10.05.2014
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09.00 - 19.00 | HS C (Technik) HS C (Technik) | Barrierefrei | Block |
So 11.05.2014
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09.00 - 15.00 | HS C (Technik) HS C (Technik) | Barrierefrei | Block |
Do 22.05.2014
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19.00 - 20.00 | Hörsaal 6 Hörsaal 6 | Barrierefrei | 1. Prüfungstermin |
Do 12.06.2014
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19.00 - 20.00 | Hörsaal 6 Hörsaal 6 | Barrierefrei | 2. Prüfungstermin |
Do 23.10.2014
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19.30 - 20.30 | HS Schöpfstrasse HS Schöpfstrasse | Barrierefrei | 3. und letzter Prüfungstermin |