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Institut für Christliche Philosophie Institut für Christliche Philosophie

Univ.-Prof. i. R. Mag. Dr. Hans Goller Univ.-Prof. i. R. Mag. Dr. Hans Goller

202015

Willensfreiheit aus interdisziplinärer Sicht

VO 2

4

wöch.

keine Angabe

Deutsch

Im Alltag unterscheiden wir problemlos zwischen freiwilligen und unfreiwilligen Handlungen und machen für das, was sie tun, Menschen verantwortlich. Wir haben das Gefühl, frei zu handeln, wenn wir selbst bestimmen können, ob und wann wir handeln. Das Problem der Willensfreiheit gehört zu den zentralen Fragen der Philosophie und wird zurzeit vor allem von Seiten der Hirnforschung medienwirksam thematisiert. Manche Hirnforscher behaupten, Willensfreiheit sei eine Illusion. Bevor wir etwas bewusst wollen, habe unser Gehirn bereits entschieden. Wir erleben uns zwar als Urheber unseres Handelns und haben das Gefühl, wir hätten auch anders handeln können, aber das sei eine Illusion. Wir tun nicht, was wir wollen, sondern wir wollen, was wir tun. Willensfreiheit, Schuld und Verantwortung seien Relikte aus vorwissenschaftlicher Zeit. Sind wir tatsächlich bloß Opfer unseres Gehirns? Die Vorlesung erörtert die Frage nach der Freiheit unseres Willens aus neurobiologischer, psychologischer und philosophischer Sicht. Sie setzt sich vor allem kritisch mit naturalistischen Deutungen unserer Freiheitserlebnisse auseinander.

Vorlesung mit Frage- und Diskussionsmöglichkeit

mündliche Prüfung

- Bieri, P. (2001). Das Handwerk der Freiheit. Über die Entwicklung des eigenen Willens. München: Carl Hanser. - Geyer, Christian (Hrsg.). (2004). Hirnforschung und Willensfreiheit. Zur Deutung der neuesten Experimente. Frankfurt am Main: Suhrkamp. - Pauen, M. (2004). Illusion Freiheit? Mögliche und unmögliche Konsequenzen der Hirnforschung. Fankfurt am Main: Fischer. Köchy, K.& Stederoth, D. (Hrsg.) (2006). Willensfreiheit als interdisziplinäres Problem. Freiburg: Karl Alber

Beginn: 04.03.2008