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Institut für Bibelwissenschaften und Fundamentaltheologie Institut für Bibelwissenschaften und Fundamentaltheologie

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220008

Bibeltheologie NT: Theologie des Johannesevangeliums

VO 3

wöch.

jährlich

keine Angabe

Neutestamentliche Bibeltheologie versucht einerseits zu erfassen, wie die einzelnen Autoren des Neuen Testaments das Christusereignis darstellen und deuten, und bemüht sich anderseits um die Aktualisierung der Theologie dieser Autoren. Dies soll in diesem Semester exemplarisch anhand des Johannesevangeliums geschehen.

Zwei große Texte des Johannesevangeliums, der Prolog und das Gebet Jesu am Ende der Abschiedsgespräche, schließen jeweils mit einer Aussage, die die gesamte Botschaft und das Wirken des irdischen Jesus zusammenfassen: Er bringt Kunde von dem Gott, den kein Mensch je gesehen hat (Joh 1,18), und er macht den "Namen" Gottes bekannt (Joh 17,26). Jesus offenbart uns nicht nur, wer Gott wirklich ist, sondern die Nähe und Herrlichkeit des lebendigen Gottes selbst wird in ihm erfahrbar. Im Wort (Logos), das Jesus verkündet und in seiner Person verkörpert, teilt Gott uns sein Innerstes mit, ja sich selbst. Die beiden Aussagen am Schluß des Prologes und des Gebetes Jesu führen uns bereits ins Zentrum der Theologie des Johannes. Die Vorlesung setzt sich zum Ziel, diese Theologie in ihren verschiedenen Aspekten zu entfalten. In Verbindung mit exegetischer Untersuchung ausgewählter Texte des Evangeliums werden Einzelthemen und Begriffe behandelt. Wichtige Themen sind z.B. die Wunder Jesu als "Zeichen", Jesu Selbstverständnis in seinen "Ich-bin-Worten", die hoheitsvollen und zugleich menschlichen Züge im Christusbild des Evangeliums, die Bedeutung des Glaubens und das Rätsel der Ablehnung Jesu. Zu den zentralen johanneischen Begriffen zählt in erster Linie der Begriff "Leben". Die Vorlesung möchte auch beitragen zu einem vertieften Verständnis dafür, daß das Evangelium im Licht des Osterereignisses verfaßt ist und nicht nur darstellt, wer der irdische Jesus war, sondern vor allem bezeugt, was der auferweckte und erhöhte Christus den Glaubenden in ihrer Lebenssituation bedeutet.

Vorlesung

mündlich

R. Schnackenburg, Das Johannesevangelium (HThK 4/1-3), Freiburg i. Br. 1986-1992. R.E. Brown, The Gospel According to John (AncB 29.29A), New York (2. Aufl.) 1984. R. Schnackenburg, Die Person Jesu Christi im Spiegel der vier Evangelien (HThK.S 4), Freiburg i. Br. 1993, 245-326. J. Gnilka, Theologie des Neuen Testaments (HThK.S 5), Freiburg i. Br. 1994, 226-324.

Beginn: 02.03.2005