221016 Liturgiewissenschaft: Gott, Mensch und Schöpfung nach dem Zeugnis eines syrischen Eucharistiegebets (Addai und Mari)

Wintersemester 2002/2003 | Stand: 04.07.2002 LV auf Merkliste setzen
221016
Liturgiewissenschaft: Gott, Mensch und Schöpfung nach dem Zeugnis eines syrischen Eucharistiegebets (Addai und Mari)
SE 2
wöch.
keine Angabe
keine Angabe
Wer Theologie in interkultureller Perspektive betreiben will, darf die Traditionen unserer östlichen Schwesterkirchen nicht außer acht lassen. Die syrische theologische Literatur ist lange Zeit außerhalb des Blickfeldes der westlichen Theologie gelegen. In den letzten Jahren wächst das Interesse an ihr, hat sie sich doch gegenüber der hellenistisch-griechischen Tradition der altkirchlichen Dogmenbildung weitgehend eigenständig entwickelt. Die frühe syrischsprachige Theologie ist genuin semitisch geprägt und hat sich in ständigem Kontakt mit dem Judentum herausgebildet. Es handelt sich um eine mehr metaphorische als logisch-begriffliche Weise, Theologie zu betreiben. Das wichtigste eucharistische Hochgebet der Kirchen mit ostsyrischem Ritus (Apostolische Kirche des Ostens, [unierte] Chaldäische Kirche, malabarische Kirche in Indien), die "Anaphora der Apostel Addai und Mari", soll in diesem Seminar als Leittext dienen, um einige Charakteristika syrischer Theologie und theologischer Anthropologie kennenzulernen. Das Gebet bietet bei genauem Hinsehen einen faszinierenden Entwurf wahren, in die ganze Schöpfung eingebundenen Menschseins vor Gott. Der Hochgebetstext wird in deutscher Übersetzung vorgelegt.
M. Lang - R. Meßner, Österliches Beten. Das Zeugnis des ostsyrischen Hochgebets der Apostel Addai und Mari, in: Christ in der Gegenwart 54 (2002) H. 13, S. 101f (mit der ersten deutschen Übersetzung des Hochgebetes); A. Gelston, The Eucharistic Prayer of Addai and Mari. Oxford 1992 (Edition, englische Übersetzung und ausführlicher Kommentar); B. D. Spinks, Worship. Prayers from the East. Washington 1993
Beginn: 08.10.2002
Di 14.00-16.00, Handbibl. LIT/OEK