221114 Sakramententheologie und Trinität bei Rupert von Deutz

Wintersemester 2005/2006 | Stand: 09.03.2006 LV auf Merkliste setzen
221114
Sakramententheologie und Trinität bei Rupert von Deutz
SE 2
wöch.
keine Angabe
Deutsch
Der Benediktiner Rupert von Deutz, ein „Vermittlungstheologe“ (Beuemer) an der Schwelle zum zweiten christlichen Jahrtausend, verfasste eines der umfangreichsten literarischen Werke seit Augustinus. Er schlägt in seiner Theologie Wege ein, die für das zweite Jahrtausend bestimmend sein werden. In souveräner Kenntnis der Vätertheologie besonders auch der östlichen, geht er inhaltlich wie auch methodisch deutlich über diese hinaus. Das Seminar behandelt zwei wesentliche Aspekte im Denken des Abtes von Deutz; zum einen die Trinitätslehre, zum anderen die Sakramententheologie. Sacramentum hat bei Rupert als einem frühscholastischen Theologen noch die weitere Bedeutung von Heilsmittel oder Heilsereignis allgemein. Bei Rupert kann gezeigt werden wie sehr es stets die gesamte Trinität bzw. alle drei göttlichen Personen sind, die das Heil der Menschen wirken. Diese Sicht versteht somit die heutigen Sakramente eher als Kristallisationspunkte und hat noch einen weiten Blick für das umfassende Heilshandeln Gottes von der Schöpfungs- und Erlösungsgeschichte bis zur Vollendung. Diese Einblicke sollen gewonnen werden im ausführlichen Studium ausgewählter Texte aus Ruperts De divinis officiis. Dieses Werk – eigentlich ein Kommentar zu Liturgie und Kirchenjahr – behandelt mit der aus der Väterzeit übernommenen allegorischen Auslegung der Bibeltexte in großen Bögen verschiedenste Theologumena.
Rupert von Deutz: De divinis officiis – Der Gottesdienst der Kirche (lat.-dt.), Fontes Christiani 33/1-4, Freiburg 1999
Beginn: 11.10.2005
Di 17.00-18.30, UE-KAT