221130 Kirchengeschichte I: Altertum. Ausgewählte Kapitel (alter Studienplan)

Wintersemester 2003/2004 | Stand: 20.10.2003 LV auf Merkliste setzen
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Kirchengeschichte I: Altertum. Ausgewählte Kapitel (alter Studienplan)
VO 2
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Das Geschichtsstudium dient vor allem dem Verständnis der Gegenwart: Warum sind wir so, wie wir sind? Für die Kirchengeschichte heißt dies: Warum ist Kirche so, wie sie heute ist? Um die Kirche lieben zu können (Ignatius v. Loyola: Sentire cum Ecclesia), ist es nötig, sie zu verstehen, vor allem aber zu wissen, was sie zu der Kirche macht, die uns heute begegnet. Gerade das Altertum ist hier entscheidend geworden: In den ersten Jahrhunderten ihrer Existenz zeigt die Kirche, was "in ihr steckt", d.h. welche grundsätzlichen Möglichkeiten geschichtlicher Verwirklichung ihr zu Gebote stehen. Spätere Jahrhunderte werden nie wieder über den gleichen Spielraum bei der Ausgestaltung der kirchlichen Wirklichkeit verfügen, wie er an den Anfängen bestanden hat: in der Formulierung des Glaubens, in der Ausgestaltung der Strukturen (Amt), in der Gestaltung des Verhältnisses zu Gesellschaft und Staat. Das in den Vorlesungen angestrebte Verständnis der frühen Festlegung wesentlicher kirchlicher Erscheinungsformen soll paradigmatisch wirken für die Erfassung der gesamten antiken Kirchengeschichte. An der vertieften Darstellung einzelner, besonders wichtiger Aspekte soll der Rahmen verständlich gemacht werden, innerhalb dessen die antike Kirche im Wesentlichen zu der Form von Glaubensgemeinschaft heranwuchs, in der wir sie noch heute erleben.
Zwar ist eine halbwegs erschöpfende Darstellung der Geschichte der Alten Kirche in der zur Verfügung stehenden Zeit unmöglich; daher muss das Studium dieser (wie auch der folgenden drei Epochen) in seiner Gesamtheit auf der Grundlage angegebener Literatur erfolgen. Doch sollen im einzelnen die folgenden Aspekte vertieft dargestellt werden: Strukturen der Anfänge - Die Formulierung des Glaubens - Das Entstehen des kirchlichen Amtes - Die episkopale Ordnung der Kirche - Die Missionstätigkeit in der Alten Kirche - Die Christen in der heidnischen Wahrnehmung - Das Verhältnis der Kirche zum römischen Staat.
Vorlesung. Sollte ein breiteres Interesse an anschließender oder gesonderter Diskussion über die in der Vorlesung behandelten Themen bestehen, so ist der Vortragende gerne bereit, dafür entsprechende Räumlichkeiten zu finden.
Mündliches Examen. Zum Prüfungsstoff gehört für Fachtheolog(inn)en und selbständige Religionspädagog(inn)en neben dem Vorlesungsstoff alternativ: der das kirchliche Altertum betreffende Teil des Buches von J. Lenzenweger (geschrieben von P. Stockmeier) oder das Buch von N. Brox (s.u.); für Kombinierer(innen) der entsprechende Teil des Buches von A. Franzen (s.u.); der Vorlesungsstoff dieses Semesters zusammen mit demjenigen eines anderen kann dagegen gewählt bzw. abgewählt werden.
J. LENZENWEGER u.a. (Hgg.): Geschichte der katholischen Kirche, Graz, 3. Aufl. 1995. N. BROX: Kirchengeschichte des Altertums, Düsseldorf 1983 (hier sind inzwischen zwei weitere Auflagen erfolgt). A. FRANZEN: Kleine Kirchengeschichte. Hg. v. R. Bäumer (Herderbücherei 1577). Freiburg/Br., 6. Aufl. 1998.
Anrechenbarkeit im alten Studienplan: 011/012/020 - 2. Studienabschnitt: Pflichtfach-Kirchengeschichte
Beginn: 10.10.2003
Fr 08.00-10.00, SR IV