222003 Christliche Gesellschaftslehre (V): Kapitalismus als Religion

Wintersemester 2002/2003 | Stand: 16.07.2002 LV auf Merkliste setzen
222003
Christliche Gesellschaftslehre (V): Kapitalismus als Religion
VO 2
wöch.
keine Angabe
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Kritische Diskussion des Verhältnisses von Kapitalismus und Religion
Markenfetischismus, religiös verbrämte Werbung und kultische Inszenierungen von Verkauf und Konsum gehören zum Kapitalismus unserer Gegenwart. Der jüdische Philosoph Walter Benjamin kennzeichnete schon im Jahre 1921 den Kapitalismus als Religion, die keine Theologie kenne, die die permanente Dauer - ohne Unterschied zwischen Werk- und Feiertagen - zelebriere, die verschuldend sei und Gott verheimliche. Ausgehend von diesem Fragment soll anhand klassischer Texte aus Philosophie, Theologie, Soziologie und Ökonomie den religiösen Dimensionen des Marktes, des Kapitalismus und des Geldes nachgegangen werden. Im Zentrum stehen dabei die Frage nach den tieferen Ursachen der kapitalistischen Spiritualität sowie mögliche Antworten, die aus der Sicht der katholischen Soziallehre gegeben werden können.
- Long, S.D.: Divine Economy. London 2000. - Palaver, W.: Kapitalismus als Religion. In: Quart Nr. 3+4 (2001) 18-25. - Scheler, M.: Ethik und Kapitalismus. Berlin 1999. - Rüstow, A.: Die Religion der Marktwirtschaft. Münster 2001. - Ruster, T.: Der verwechselbare Gott. Freiburg 2000. - Wagner, F.: Geld oder Gott? Stuttgart 1985. - Weber, M.: Die protestantische Ethik und der "Geist" des Kapitalismus. Weinheim 1996.
Diese Lehrveranstaltung gilt auch für die alten Studienpläne!
Beginn: 07.10.2002
Mo 10.00-12.00, HS I