LFU:online

Die Studierenden kennen die zentralen Thesen von Jaspers, Eisenstadt, Bellah, Joas und können diese kritisch evaluieren. Sie haben Einblick in die historische und gegenwärtige Bedeutung von Religion in der Gestaltung soziopolitischer Ordnung.

Je nach Interesse können auch andere Autor:innen einbezogen werden

800 bis 200 vor unserer Zeit liegt laut dem Philosophen Karl Jaspers der Ursprung des modernen Menschen. In China, Indien, Griechenland und Israel/Palästina treten Propheten, Philosophen, Intellektuelle auf, die den Gang der Geschichte verändern. Eine Vorstellung von Transzendenz und Immanenz entsteht, die sozio-politische Ordnung dieser Welt wird einer radikalen Kritik unterzogen mit Verweis auf das Höchste. Jeder, auch der König, muss sich vor dem Absoluten, meist Gott genannt, verantworten. Insbesondere Shmuel Eisenstadt, Robert Bellah und Hans Joas haben diese Theorie weitergeführt.

Im Seminar werden grundlegende Texte diskutiert und auf ihre Bedeutsamkeit für das historische und gegenwärtige Verhältnis von Religion, Gesellschaft, Politik befragt. In den Fokus rückt die Rolle von Offenbarung und religiöser Autorität in der Gestaltung soziopolitischer Ordnung. 

Lektüre und Diskussion

Kurze Reflexionsarbeiten in Vorbereitung auf die jeweiligen Sitzungen; aktive Teilnahme an der Diskussion; Abschlussessay 

Karl Jaspers, Vom Ursprung und Ziel der Geschichte. Zürich 1949.

Shmuel Eisenstadt, The Axial Age. The Emergence of Transcendental Visions and the Rise of Clerics. European Journal of Sociology 23,2 (1982) 294-314.

Robert Bellah / Hans Joas (Hg.), The Axial Age and Its Consequences. Cambridge (Mass) 2012.

Joas, Hans, Was ist die Achsenzeit? Eine wissenschaftliche Debatte als Diskurs über Transzendenz. Basel 2014. 

BA Katholische Religionspädagogik (2021): positive Beurteilung des Pflichtmoduls 1.

Diplom Katholische Fachtheologie (2021): positive Beurteilung des Pflichtmoduls 1 des ersten Studienabschnitts.