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222102

Ethik nach Auschwitz: das Böse bei Hannah Arendt

SE 2

wöch.

keine Angabe

Deutsch

Arendts Buch über den Eichmann-Prozess löste in den 60iger Jahren zahlreiche Kontroversen aus, besonders ihre Redewendung von der „Banalität des Bösen“ wird seither heftig diskutiert. Die nationalsozialistischen „Verbrechen, die niemand für möglich gehalten hätte“ und die Reaktionen, die ihr Buch auslösten, bewegten die große jüdische Denkerin dazu, sich 1965 in einer Vorlesungsreihe systematisch mit der Frage des Bösen zu befassen. Eine „Ethik nach Auschwitz“ könne – so eine ihrer zentralen Thesen – nur auf dem Denken und dem Erinnern gründen. Der Umstand, dass bald die letzten Überlebenden des Holocaust gestorben sein werden, gibt Arendts Thesen heute eine neue Brisanz und zwingt uns zur Auseinandersetzung. Der bevorstehende 100. Geburtstag Arendts ist ein willkommener Anlass, sich mit Arendts Buch „Über das Böse“ eingehender zu befassen.

- Arendt, Hannah. Über das Böse: Eine Vorlesung zu Fragen der Ethik. München 2006. - Arendt, Hannah: Eichmann in Jerusalem: Ein Bericht von der Banalität des Bösen. München, 1987. - Arendt, Hannah: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. München 1991. Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.

Beginn: 10.10.2006