LFU:online

Die Studierenden werden ein Grundverständnis für die anthropologischen Herausforderungen unserer Zeit entwickeln, die praktischen Implikationen zeitgenössischer wissenschaftlicher und technologischer Entwicklungen einzuschätzen lernen, und verstehen lernen, warum die disziplinäre Kompartimentalisierung zwischen verschiedenen geistes–und naturwissenschaftlichen Forschungsdisziplinen problematisch geworden ist. 

Vorlesung wird sich zunächst mit dem Phänomen des Transhumanismus als einem zivilisationsgeschichtlichen Krisensymptom auseinandersetzen. Dabei wird sie insbesondere auf das in der Tradition von Descartes und Hobbes stehende Wissenschaftsverständnis von Transhumanisten eingehen und dessen problematischen
Züge bis ins Spätmittelalter zurückverfolgen. Danach wird sie die Grundlinien einer Anthropologie erarbeiten, die den Herausforderungen der digitalen Revolution gewachsen ist. Dabei wird, neben den technikphilosophischen, anthropologischen und neurowissenschaftlichen Debatten der Gegenwart, insbesondere auf den Zusammenhang von Wissenschaft und Spiritualität eingegangen werden – und zwar im Anschluss an Meister Eckhart und Michel Foucaults Konzept transformativer ‚Technologien des Selbst." 

Diese Lehrveranstaltung wird den Charakter einer interaktiven Präsenzveranstaltung haben. Ein wichtiger Teil der Note, der in die Bewertung der mündlichen Prüfung einfließen wird, ist die aktive Beteiligung. Es wird erwartet, dass jeder und jede Studierende die jeweilige Vorlesungseinheit durch die Lektüre des entsprechenden Primärtextes aus meinem Buch zum Thema vorbereitet hat und mindestens eine, maximal zwei Fragen 24 Stunden vor der Vorlesung per E-Mail an mich übersendet.

Mündliche Prüfung (Möglichkeit einer schriftlichen Arbeit nach Absprache).

Johannes Hoff, Verteidigung des Heiligen. Anthropologie der Digitalen Transformation (Freiburg - Basel - Wien: Herder 2021)

Keine.