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Kenntnis des aktuellen Forschungsstandes und der Forschungsdesiderate in der Geschichte der christlichen Rituale im Mittelalter

Seit dem Frühmittelalter bildeten sich in der lateinischen Kirche des Westens die gottesdienstlichen Rituale wie Eucharistie, Taufe, Gebetszeiten usw. in der Gestalt aus, in der sie trotz aller weitergehenden Änderungen im Wesentlichen bis heute in der römisch-katholischen und auch in den evangelischen Kirchen in Brauch sind. Im mittelalterlichen "corpus Christianum", in dem Integration in die Kirche und in die Gesellschaft fast deckungsgleich waren, war das gesamte menschliche Leben starkstens von Ritualen geprägt, wie nicht zuletzt die jüngere Mediävistik (z. B. G. Althoff u. a. in Münster) aufgewiesen hat. Für eine an einer umfassenden Reform des im Mittelalter ausgebildeten Gottesdienstes interessierte Liturgiegeschichtsforschung galt diese Epoche lange Zeit als eine Epoche des Verfalls; sie wurde daher gegenüber der Alten Kirche weitgehend vernachlässigt. In der Vorlesung soll anhand exemplarisch ausgewählter Rituale (Eucharistie, Begräbnis und Totensorge, Trauung, Krönungsrituale) ein Überblick über den Forschungsstand zur Geschichte des Gottesdienstes im Mittelalter gegeben werden.

mündlicher Vortrag, Möglichkeit zu Fragen und Diskussion

mündliche oder schriftliche Prüfung nach Abschluss der Lehrveranstaltung