402056 Politik und Spiritualität

Wintersemester 2002/2003 | Stand: 18.02.2003 LV auf Merkliste setzen
402056
Politik und Spiritualität
VO 2
wöch.
keine Angabe
keine Angabe
§ 10(1)c+10(4)c
Seit der Neuzeit sind wir es gewohnt, dass Politik und Spiritualität überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Das war nicht immer so und wird auch in Zukunft nicht so bleiben. Spiritualität ist eine Theorie und Praxis, die ein besonderes Verhältnis zur Na-tur und zur Transzendenz hat. Sie stand den größten Teil der menschlichen Geschichte über im Mittelpunkt der sozialen Organisation von Gemeinschaften, die noch keinen Staat kannten. Dabei sind kollektive spirituelle Praktiken zu unterscheiden von indivi-duellen oder gruppenspezifischen. Sie bestimmten die "Politik" der Gemeinwesen und ihre mehr oder weniger große Einbettung in Naturzusammenhänge. Neue Formen patriarchaler Spiritualität nehmen allerdings immer mehr den Standpunkt einer daraus gelösten, von einem vorgestellten Jenseits aus operierenden "Geistigkeit" ein. Dann kommt es zu einer Verbindung von Politik und patriarchalen Religionen, die weltweit verschiedene Formen annimmt. Nach ihrer Trennung und der Säkularisierung von Po-litik wirken spirituelle Tendenzen nur noch im Hintergrund mit. Heutzutage ist eine neue Spiritualität entstanden, die ihre Wirksamkeit auf Politik einklagt. Dazu gehören verschiedene esoterische, ökologische, feministische und indigene Gruppen und Bewegungen. Die neuen sozialen Bewegungen, die sog. Zivilgesellschaftlichen Bewegungen, nehmen eine zunehmend spirituelle Haltung ein, die es zu definieren gilt
schriftliche Arbeit oder mündliche Prüfung
Beginn: 9.10.02
Mi. 18.00 - 20.00, HS 1