519150 Entwicklungsneurobiologie (KF)
Sommersemester 2006 | Stand: 13.12.2005 | LV auf Merkliste setzen519150
Entwicklungsneurobiologie (KF)
VO 1
wöch.
semestral
keine Angabe
Die Vorlesung beschreibt die Entwicklung des Nervensystems unter besonderer Berücksichtigung molekularer und zellbiologischer Mechanismen. Das embryonale Nervensystem bietet einen hervorragenden Zugang zu Funktionen und insbesondere auch zu Dysfunktionen des adulten Organs. Auf molekularer und zellulärer Ebene ist vielfach dokumentiert, dass Mechanismen, welche die embryonale Entwicklung des Nervensystems steuern, unter pathologischen Bedingungen reaktiviert werden und pathophysiologisch relevant sind. Das embryonale, noch einfach strukturierte, Nervensystem erlaubt weiterhin einen Vergleich mit den generell simpleren Nervensystemen von Tiermodellen. Der Vergleich der Entwicklung des Nervensystems von C. elegans, D.melanogaster, Zebrafisch und Maus mit der Entwicklung des Menschen hat zur Identifizierung zahlreicher gemeinsamer molekularer Prozesse geführt. Häufig sind diese Mechanismen in der Pathophysiologie menschlicher Erkrankungen von zentraler Bedeutung. Diese Parallelen werden an einzelnen Beispielen dokumentiert.
Die Studenten sollen Einblick erhalten in Techniken der molekularen und genetischen Analyse des Nervensystems.
Erwerb von Basiskenntnissen über molekulare Mechanismen in folgenden Teilgebieten.
1. Induktion des Nervensystems aus dem Ektoderm
2, „Patterning“ des Nervensystems, Hierarchie der Genexpression von Transkriptionsfaktoren im Rückenmark, Segmentierung und Rhombomere, Mid-Hindbrain Organizer
3. Proliferation von Gliazellen und Neuronen, Prinzip der „Cell lineage“ und die Morphogenese des zentralen Nervensystems mit dem Schwerpunkt Cortexentwicklung. Assymetrische Zellteilung, Rolle von radialer Glia
4. Differenzierung von Nerven und Gliazellen am Beispiel der Neuralleiste und dopaminerger und serotonerger ZNS Neuronen.
5. Regulation von natürlichem embryonalen Zelltod durch trophische Faktoren.
6. Auswachsen von Nervenfasern sowie die Bildung und aktivitätsabhängige Modifikation von Synapsen.
7. Vergleich embryonaler und adulter Stammzellen im Nervensystem. Potentielle physiologische und therapeutische Relevanz neuraler und glialer Stammzellen im adulten Nervensystem.
Vorlesung
Beginn: Sommersemester 2003
nach Vereinbarung
- Medizinische Universität Innsbruck