602018 Philosophie der Mathematik

Wintersemester 2002/2003 | Stand: 12.06.2002 LV auf Merkliste setzen
602018
Philosophie der Mathematik
VO 2
wöch.
keine Angabe
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Erster überblick über ansätze und probleme der philosophie der mathematik
Im ersten teil befassen wir uns mit den drei grossen grundlagenkrisen der mathe-matik. Die erste dieser krisen wurde in der antiken griechischen mathematik ausge-löst durch die entdeckung der inkommensurablen grössen, und bewältigt wurde sie durch die proportionenlehre des Eudoxos. Die zweite krise war durch den sorglosen umgang mit unendlichkleinen grössen in der infinitesimalrechnung ausgelöst und durch deren mehr oder weniger finite begründung durch Cauchy und Weierstrass bewältigt worden. Die dritte grundlagenkrise war der einbruch der antinomien in die bis dahin für so sicher gehaltene mathematik und logik. Sie ist bis heute nicht befriedigend abgeschlossen. Im zweiten teil befassen wir uns mit einigen grossen entwürfen, teilweise solchen, die zur bewältigung der dritten grundlagenkrise aufgestellt wurden. Wir besprechen den Platonismus in der mathematik, den formalismus, den logizismus und den in-tuitionismus. Abschliessend wenden wir uns noch jenen problemen zu, die uns die grossen tradi-tionellen disziplinen der mathematik (geometrie, arithmetik, mengenlehre und wahrscheinlichkeitsrechnung) bieten. Die lehrveranstaltung verlangt keine besonderen mathematischen vorkenntnisse.
Mein skriptum
Beginn: 7.10.2002
Mo. 9 - 10.30 Uhr, UR 15