602021 Foucaults Ethnologie der eigenen Kultur

Wintersemester 2002/2003 | Stand: 12.06.2002 LV auf Merkliste setzen
602021
Foucaults Ethnologie der eigenen Kultur
SE 2
14tg.
keine Angabe
keine Angabe
Klärung der kulturtheoretischen Konzeption und Methode Michel Foucaults
Foucault hat seine zwischen 1970 und 1984 entwickelte Genealogie der Macht, die er auch als "Geschichte der Gegenwart" bezeichnet, ausdrücklich als eine Ethnologie der eigenen Kultur konzipiert, mit deren Hilfe sich die zur zweiten Natur gewordenen Selbstverständlichkeiten und Abhängigkeiten unseres Lebens als kontingent und daher veränderbar erweisen lassen. Im Seminar soll diese Konzeption anhand der wichtigsten Texte Foucaults erarbeitet und zu seiner Archäologie des Wissens aus den sechziger Jahren in Beziehung gesetzt werden. Als zentraler Text dient Der Wille zum Wissen (1976), in dem Foucault der Geschichte des Macht/Wissen-Komplexes der modernen Sexualität nachgeht und die psychoanalytisch-neomarxistische These der Repression einer natürlichen Sexualität kritisiert. Eines der zu diskutierenden methodologischen Probleme des Foucaultschen Ansatzes bezieht sich auf die Ausweisbarkeit und Struktur eines Standortes im "Außerhalb" der eigenen Kultur, den die Genealogie einnehmen muß, um zur Ethnologie des Eigenen zu werden.
Lektüre und Diskussion, eventuell Kurzreferate
schriftlich oder mündlich
Literatur wird in der ersten Lehrveranstaltung bekanntgegeben
Eine Kenntnis Foucaults ist nicht Voraussetzung für die Teilnahme.
Beginn: 9.10.2002
Mi. 13 - 16 Uhr, UR 15