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Übersicht über die hauptphilosophische Strömungen in Indien, historische und thematische Erörterungen, Beziehungen zwischen Religion und Philosophie in Indien. Überleitung zur näheren Bestimmungen von ‘philosophische Themen wie Metaphysik, Erkenntnistheorie, und Logik’. Weitere Schwerpunkte: Ethik und Mystik in den indischen Traditionen.

Man kann von neun Hauptstromungen der indischen Philosophie sprechen: Die sechs sogenannten orthodoxen hinduistischen Schulen der Philosophie, die in Paaren gruppiert sind (Sāṅkhya und Yoga, Vaiśeṣika und Nyāya, Pūrva Mīmāṃsā und Uttara Mīmāṃsā oder Mīmāṃsā und Vedānta) und die drei sogenannten heterodoxen Richtungen, der Materialismus/Cārvāka/Lokāyata, der Buddhismus und der Jainismus (jeweils mit ihren eigenen Unterteilungen). Die Schulen Śaivismus, Vaiṣṇavismus und Śāktismus/Tantrismus konnen auch dazu gezahlt werden. Ihre philosophische Grundwerke sind knapp geschriebene, fast aphoristische (sūtra) Texte, verfasst zwischen etwa dem 2. Jh. vor und dem 2. Jh. nach unserer Zeitrechnung. Diese Schulen entwickelten im Mit- und Gegeneinander ausgefeilte Disziplinen u.a. der Logik, der Erkenntnistheorie, der Sprachtheorie und der Metaphysik. Mit Ausnahme des Materialismus jedoch last sich ein allen gemeinsamer Grundzug beschreiben: die Erkenntnis des eigentlichen Wesens des Menschen, mit dem Ziel, Befreiung von der leidverursachenden Unwissenheit zu erlangen.

In dieser VL werden beispielsweise folgende Aspekte skizziert: Inhalt und Methode der indischen Philosophie, die Entwicklung der Debattierkunst in Indien und ihre Rolle in der Philosophie, der Begriff ‘Selbst’, seine Gebundenheit und Freiheit, die Karma- und Wiedergeburtstheorie, die Erkenntnistheorie und die Metaphysik, wie auch das Menschenbild ausgewählter Schulen.

Vorlesung mit Diskussion

mündlich

1. Bary, Theodore Wm. de (ed.), 1958: Sources of Indian Tradition. Vol. I. New York: Columbia University Press.

2. Dasgupta, Surendranath, 1922–1949: A History of Indian Philosophy. Cambridge: University Press, vols 1-4.

3. Frauwallner, Erich: 1953–1956: Geschichte der indischen Philosophie. Salzburg: Otto Müller Verlag (2 Bände).

1984: Erich Frauwallner: Nachgelassene Werke I: Aufsätze, Beiträge, Skizzen, Wien: Österreichische Akademie der Wissenschaften. Tr. from the German by J. Soni: Erich Frauwallner‘s Posthumous Essays, Delhi: Aditya Prakashan, 1994.

4. Glasenapp, Helmut von, 1949: Die Philosophie der Inder. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag.

5.   Hiriyanna, M., 1932: Outlines of Indian Philosophy. London: George Allen and Unwin Ltd. 

 Hiriyanna, M., 1990: Vom Wesen der indischen Philosophie. Diederichs Gelbe Reihe DG85 Indien. M. Hiriyanna. Aus dem Englischen. übersetzt, mit einer Einleitung, zusätzl. Anmerkungen und einer Bibliogr. versehen von Karl-Heinz Golzio. München: Diederichs.

6.   Potter, Karl H., 1963: Presuppositions of India’s Philosophies. Englewood Cliffs: Prentice Hall Inc.

7.   Ruben, Walter, 1954: Geschichte der indischen Philosophie. Berlin: Deutscher Verlag d. Wiss.

8.  Warder, A.K., 1971: Outline of Indian Philosophy. Delhi: Motilal Banarsidass.

9.  Zimmer, Heinrich, 1951: Philosophies of India. New York: Pantheon Books.

Unterrichtssprache: Deutsch und Englisch