LFU:online

Nachvollzug von Michel Foucaults Denken anhand von seiner Studie Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses; Diskussion von Grundbegriffen der Sozialphilosophie und Politischen Philosophie wie "Macht", "Disziplin", "Körper", "Bestrafung"; Reflexion der Frage, wie sich "Überwachen" und "Strafen" in der Gegenwart erkennen lassen.

"Man muß aufhören, die Wirkungen der Macht immer negativ zu beschreiben, als ob sie nur 'ausschließen', 'unterdrücken', 'verdrängen', 'zensieren', 'abstrahieren', 'maskieren', 'verschleiern' würde. In Wirklichkeit ist die Macht produktiv", schreibt Michel Foucault in seiner philosophischen Streitschrift Überwachen und Strafen, denn "sie produziert Wirkliches. Sie produziert Gegenstandsbereiche und Wahrheitsrituale: das Individuum und seine Erkenntnis sind Ergebnisse dieser Produktion." Mit diesen Worten gibt Foucault zu verstehen, dass es immer wieder eine Frage der Macht ist, wie der Mensch - historisch, institutionell, diskursiv etc. - durch Disziplinierungsrituale definiert wird. In diesem Proseminar werden wir uns mit mehreren programmatischen Thesen Foucaults befassen, indem wir uns vor allem auf die Lektüre von Überwachen und Strafen konzentrieren, welche selbst so etwas wie einen kritischen "Wendepunkt" in seinem Denken markiert. Abgesehen davon werden wir auch noch weitere philosophische Texte zur Institution namens Gefängnis in unsere Debatten einbeziehen (Angela Davis, Michelle Alexander, Judith Butler,...).

Lektüreproseminar; Impulsreferate mit Diskussionen.

Schriftlich.

Foucault, Michel. Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses. Aus dem Französischen von Walter Seitter. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1994. 

Keine.

Weitere Literatur wird im Proseminar bekanntgegeben.