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Im Seminar werden wir uns mit Texten beschäftigen, die sich mit Descartes’ Denken auseinandersetzen. Im Zentrum stehen Schriften von Paul Natorp, Ernst Cassirer, Edmund Husserl, Martin Heidegger, Karl Jaspers, Franz Borkenau und Franz Bӧhm.

In der Philosophiegeschichte gilt Descartes als Vater der neueren Philosophie. Sein Einfluss auf die folgenden Entwicklungen in der Philosophie, Ethik, Politik und Mathematik ist enorm. Dies zeigt sich z.B. in der Vorstellung, derzufolge echtes Philosophieren nur nach dem Muster der Geometrie vollzogen werden darf und das ego cogito der einzige epistemologische Maßstab von Wahrheit ist. Da Descartes die mens aller Menschen als gleich voraussetzt, hat seine Philosophie wesentlich zur ideologischen Unterminierung der Klassenunterschiede beigetragen.

Um ihre eigene Philosophie aufzustellen und verteidigen zu kӧnnen, sehen sich Philosophen immer wieder gezwungen, sich mit Descartes’ Denken auseinanderzusetzen, diesem zu widersprechen oder dieses zu bekräftigen. Der Einfluss seiner Philosophie auf das westliche Denken reicht damit bis in die Gegenwart.

Alle Texte sind in einem PDF-Reader zusammengestellt. In jeder Sitzung wird ein Text vorgestellt and ausführlich besprochen.

Für eine Hausarbeit ist das Referat auf 10-15 Seiten auszuarbeiten und dem Dozenten bis zum Ende des folgenden Semesters vorzulegen.

Bӧhm, Franz

--- Anticartesianismus – Deutsche Philosophie im Widerstand

Borkenau, Franz

--- Descartes

Cassirer, Ernst

--- Descartes – Lehre, Persönlichkeit, Wirkung

Heidegger, Martin

--- Sein und Zeit

--- Die Zeit des Weltbildes

Husserl Edmund

--- Cartesianische Meditationen

--- Erste Philosophie

--- Die Krisis der Europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie

Jaspers, Karl

--- Descartes

Natorp, Paul

---Descartes' Erkenntnistheorie – Eine Studie zur Vorgeschichte des Kriticismus