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Institut für Erziehungswissenschaft Institut für Erziehungswissenschaft

Univ.-Doz. Dr. Josef Berghold Univ.-Doz. Dr. Josef Berghold

603028

Sozialpsychologie des interethischen Vorurteils am Beispiel Italien - Österreich

VO 2

wöch.

keine Angabe

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Einführung in zentrale Themen und in die Geschichte eines aussagekräftigen Falls von nationalen Vorurteilen.

Die einst über eine lange Epoche herrschende „Erbfeindschaft“ zwischen Italien und Österreich liefert ein lehrreiches Fallbeispiel, um die Phänomene des Vorurteils zwischen Völkern und Kulturen unter sehr vielfältigen (psychologischen, politischen, historischen) Gesichtspunkten zu untersuchen. Eine Reihe von Gegensätzen, die auch im größeren Rahmen der europäischen Geschichte von Bedeutung sind, schlug sich darin gebündelt nieder: traditionelle Kontraste zwischen der romanischen und germanischen Welt oder zwischen urbanen und agrarischen Gesellschaften, alte Erinnerungsspuren zahlreicher Invasionen Italiens aus dem Norden (bis herauf zu den Jahren 1943-45) oder auch die weltanschaulichen Frontstellungen seit der Französischen Revolution. Diese Hintergründe erlauben nicht zuletzt ein besseres Verständnis des Südtirolkonflikts, der lange Zeit im Brennpunkt der schwierigen Nachbarschaft stand. Dessen nachhaltiger Entschärfung – die auch mit einer wesentlichen Öffnung und Normalisierung zwischen den vormaligen „Erbfeinden“ einherging – kann durchaus eine exemplarische Bedeutung für viele ähnliche Konfliktherde zugesprochen werden.

Vortrag mit Diskussion.

Klausur oder ersatzweise Kolloquium.

Claus Gatterer, Erbfeindschaft. Italien – Österreich, Wien 1972.

Gastprof. Zuordnung(en): Neuer Studienplan (24.09.01) I.2.7 + C 458 II.6.2 Alter Studienplan (03.07.97) II.1.1 - 1.3
Beginn: 08.03.2005