603067 Konzepte der Entwicklung des Lebenslaufes in den Reformpädagogiken

Wintersemester 2005/2006 | Stand: 14.09.2023 LV auf Merkliste setzen
603067
Konzepte der Entwicklung des Lebenslaufes in den Reformpädagogiken
VO 2
14tg.
keine Angabe
Deutsch
Die Vorlesung präsentiert Grundzüge der Konzeptionen von Entwicklung und Lebenslauf in den Reformpädadogiken des 20. Jahrhunderts. Darauf aufbauend erfolgen ein kritischer Vergleich von Parallelen und Unterschieden sowie eine aktualitäts- und praxisbezogene Würdigung von Errungenschaften und Defiziten. In der Diskussion soll eine Anbindung an die konkreten Lebens-, Arbeits- und Anwendungszusammenhänge der TeilnehmerInnen erarbeitet werden.
Das 20. Jahrhundert hat zahlreiche pädagogische Reformbewegungen hervorgebracht. Diese sind, bei allen Unterschieden, gemeinsam dadurch gekennzeichnet, dass sie neue Konzepte der Entwicklung und des Lebenslaufs mit dem Ziel größerer Ganzheitlichkeit und strukturaler Inklusivität in den Mittelpunkt stellen. Sowohl in Montessori-, Freinet-, Waldorf- und Reggio-Pädadogik wird 1. die biographische Entwicklung in experimentelle psychologisch-typologische Phasen eingeteilt, wobei jedem Lebensalter ein bestimmtes Lern- und Entwicklungsbedürfnis zugeordnet ist, auf das die Pädagogik in Methoden und Techniken zu antworten hat; 2. der individuelle Lebenslauf und dessen natürliche „Sorge um sich“ gegenüber der gesellschaftlichen Kollektivierung betont, woraus sich umgekehrt ein spezifisches Augenmerk auf die soziale und Interaktions-Komponente ableitet; 3. biographische Entwicklung als prinzipiell offener Prozeß angesehen, der nicht abstrahiert, sondern nur in unmittelbarer Auseinandersetzung mit dem Unwiederholbaren und Einzigartigen jedes einzelnen Geschehens ständig neu pädagogisch geschöpft, „erfunden“ und gestaltet werden muß. Daraus ergibt sich eine ganzheitlich ausgerichtete Sichtweise auf den Lebenslauf, den man als „großen Grund-Rhythmus“ bezeichnen kann. Dieser liegt allem Einzelnen zugrunde und bettet es ein. Er ist zugleich aber nicht die verallgemeinerbare Ursache, sondern nur die tragende Grundlage des individuellen biographischen Geschehens Manches aus den Reform-Pädagogiken wurde mittlerweile in die allgemeinen pädagogischen Standards aufgenommen. Die Frage ist deshalb, welche innovativen Instrumente und Perspektiven wir aus den Theorien und Erfahrungen dieser Pädagogiken heute für die spezifischen Anforderungen der Gegenwart gewinnen können. Wo liegen die originellen Anregungen für meine eigene biographische Entwicklung und pädagogische Praxis?
Vorlesungen mit Diskussion, Filme, Hörbilder, Spiele
mündlich
T. F. Klassen / E. Skiera (Hg.): Handbuch der reformpädagogischen und alternativen Schulen in Europa, Hohengehren 1993. M. Göhlich (Hg.): Offener Unterricht. Die neuen Reformpädagogiken. Geschichte, Konzeption, Praxis, Weinheim und Basel 1997.
Beginn: 10.10.2005
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Mo 10.10.2005
10.30 - 13.30 HS 7 HS 7 Barrierefrei
Mo 24.10.2005
10.30 - 13.30 HS 7 HS 7 Barrierefrei
Mo 07.11.2005
10.30 - 13.30 HS 7 HS 7 Barrierefrei
Mo 21.11.2005
10.30 - 13.30 HS 7 HS 7 Barrierefrei
Mo 05.12.2005
10.30 - 13.30 HS 7 HS 7 Barrierefrei
Mo 16.01.2006
10.30 - 13.30 HS 7 HS 7 Barrierefrei
Mo 23.01.2006
10.30 - 13.30 HS 7 HS 7 Barrierefrei
Fr 30.03.2007
14.00 - 17.00 Hörsaal 5 Hörsaal 5 Barrierefrei 3. (schriftlicher) Prüfungstermin
Do 19.04.2007
09.00 - 12.00 HS Schöpfstrasse HS Schöpfstrasse Barrierefrei Prüfung