LFU:online

• Überblick über das Verhältnis von Psychoanalyse und kritischer Gesellschaftstheorie
  
• Verständnis und Anwendung des psychoanalytischen Wunschbegriffs
  
• Aneignung von und Argumentation mit Primärtexten
  
• wissenschaftliches Schreiben
  

Den Wunsch denken: Psychoanalyse und kritische Gesellschaftstheorie

Der Wunsch enthält eine Vorstellung von der Wirklichkeit, der diese noch nicht gerecht wird. Doch das Mehr, das am Wunsch ins Auge fällt, das Licht, das durch die Risse in allem fällt, wie Leonard Cohen singt, birgt mit der Hoffnung auch neue Enttäuschung.

Die Psychoanalyse geht weiter. Für sie erzählt der unbewusste Wunsch vom Gewordensein, von der Bildung des Subjekts und ebenso von der Schwierigkeit, diese aufzuklären: das Pathogene, das Leidverursachende in ihnen theoretisch zu rekonstruieren und praktisch aufzuheben. Der unbewusste Wunsch erzählt vom Begehren ebenso wie von der Schwierigkeit, begehren zu wollen.

Psychoanalyse und kritische Gesellschaftstheorie kommen sich im Wunschbegriff in einer Hinsicht sehr nahe. Sie teilen das Anliegen, die Hoffnung auf Emanzipation reifen zu lassen, die Negation der Wirklichkeit bestimmt werden zu lassen. Hier geraten sie aber auch in Streit: Ist der Wunsch ein subjektiver oder ein gesellschaftlicher? Ist seiner Enttäuschung privat oder kollektiv zu begegnen?

• selbständige Lektüre und schriftliche Bearbeitung der Seminartexte (Summary, Kommentar, Reflexion, Lektüre Q&A)
• im Seminar: gemeinsame Diskussion der Text, Peer2Peer Feedback 
• Seminararbeit oder Referat oder Pflege einer Mindmap
  

• sechs Arbeitsaufträge zu den Seminartexten (jeweils benotet)
• schriftliche Seminararbeit oder Impulsreferat zu einem der Seminartexte oder Pflege einer Mindmap übers Semester hinweg (benotet, doppelte Gewichtung)
  
• Mitarbeit (benotet, wenn für Ihre Gesamtnote vorteilhaf)
  

Die Seminar-Gesamtnote ergibt sich aus dem gerundeten Durchschnitt der sieben bzw. acht Noten, wobei Seminararbeit/Referat/Mindmap doppelt gewichtet werden.

6.10. Einführung: Der psychoanalytische Wunschbegriff und die Rezeption der Psychoanalyse in der Kritischen Theorie

20.10. Sigmund Freud (1916/17): Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse

3.11. Christine Kirchhoff (2009): Das psychoanalytische Konzept der »Nachträglichkeit«. Zeit, Bedeutung und die Anfänge des Psychischen

17.11. Gerhard Vinnai (2011): Wunschwelten und Opferzusammenhänge. Zur analytischen Sozialpsychologie der westlichen Kultur

1.12. Caroline Neubaur (1978): Verwünschter Wunsch

19.1. Hanna Gekle (1986): Wunsch und Wirklichkeit. Blochs Philosophie des Noch-Nicht-Bewußten und Freuds Theorie des Unbewußten

2.2. Elisabeth Lenk (1983): Die unbewußte Gesellschaft

Anmeldungsvoraussetzung/en: erfolgreicher Abschluss der Module 1 bis 7 und 16

Voraussichtlich Präsenz-Veranstaltung.

Sollte die Veranstaltung doch online stattfinden müssen, benötigen Sie für die Teilnahme Video-Kamera und Mikrofon.