603200 Gewalt gegen Lesben, Schwule und Transgender

Wintersemester 2003/2004 | Stand: 29.10.2009 LV auf Merkliste setzen
603200
Gewalt gegen Lesben, Schwule und Transgender
PS 2
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Kennenlernen und Analyse der verschiedenen Formen von Gewalt gegen Lesben und Schwule auch im internationalen Kontext, Analyse der Veränderungen des feministischen Gewaltbegriffs sowie insbesondere des feministischen Menschenrechtsbegriffs durch die Diskussionen der Lesben-, der Schwulen- sowie auch der Transgenderbewegung; Vorstellen und Untersuchung von unterschiedlichen Strategien der Anti-Gewalt-Gewalt; Auseinandersetzung mit auch international entwickelten Modellen
Gewalt gegen Lesben, Schwule und Transgender hat viele Gesichter und reicht von Formen struktureller, politischer Gewalt über körperliche Übergriffe, im Extremfall Hate Crimes, bis zu verbalen, psychischen Diskriminierungen oder etwa auch Mobbing am Arbeitsplatz. Debatten der Lesben- wie auch der Schwulenbewegung greifen die von feministischen Gewaltdebatten erarbeiteten Definitionen sowie Strategien der Anti-Gewalt-Arbeit auf, gehen aber noch weiter: Vor allem die Lesbenbewegung thematisiert nicht zuletzt auch die Frage, ob Inhalte wie Strategien feministischer Anti-Gewalt-Arbeit in bestimmten Bereichen durchaus auch eine Form der Gewalt gegen Lesben darstellen - durch die Ausklammerung und das damit verbundene Schweigen über lesbische Lebensweisen. Mehrere augenfällige Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen sich bei der genaueren politischen Analyse dieses Themenbereichs: Die lesbische Gewaltdefinition ist eine auch politisch viel umfassendere als die schwule und berücksichtigt etwa auch die unterschiedlichen individuellen Reaktionen auf Gewalterfahrungen; schwule Anti-Gewalt-Aktivisten setzen stärker als Lesben auf Kooperationen mit Polizei und Justizapparat; Lesben thematisieren nicht zuletzt auch die Frage der Gewalt in Beziehungen -ein Bereich, der bislang völlig aus der politischen Gewaltdiskussion der Schwulenbewegung ausgeklammert wird. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist in diesem Kontext die feministische Menschenrechtsdebatte, genauer die Adaptierung feministischer Menschenrechtsdefinitionen, die auch die speziellen Formen von Menschenrechtsverletzungen an Lesben, Schwulen und Transgenderpersonen entsprechend berücksichtigt. Aufgrund dieser Befunde ergibt sich zwingend vor allem eine Herausarbeitung der Unterschiede zwischen den Geschlechtern und vergleichsweise weniger eine Akzentsetzung in Richtung Gemeinsamkeiten. Ein vergleichsweise junges Politikfeld in diesem Bereich ist hier die Analyse von Transgender .
Textinterpretation, empirische Sozialforschung (Interviews, Auswertung von Statistiken u. dgl.) Didaktik: Einführungsvorträge durch die Lehrveranstaltungsleiterin, Filmvorführung, Referate durch TeilnehmerInnen, Arbeit in Kleingruppen, gegebenenfalls Erarbeitung einer Informationskampagne
Gary David Comstock: Violence Against Lesbians and Gay Men. Columbia University Press 1990 Wolfgang Dinkelberg u.a. (Hg.): Das Schweigen brechen. Menschenrechtsverletzungen aufgrund sexueller Orientierung. Berlin: Querverlag 2001 (3. Aufl.) Gregory M. Herek/Kevin T. Berrill (Eds.): Hate Crimes. Confronting Violence Against Lesbians and Gay Men. Sage Publications 1992 Internationale Liga für Menschenrechte/Birgit Erbe (Hg.): Frauen fordern ihr Recht. Menschenrechte aus feministischer Sicht. Harnburg: Argument 1998 Lesben-Informations- und Beratungsstelle e. V. (Hg.): Gewalt gegen Lesben/Violence against Lesbians. 1. Europäisches Symposium/First European Symposium. Berlin: Querverlag 2001 Constance Ohms (Hg.): Mehr als das Herz gebrochen. Gewalt in lesbischen Beziehungen. Berlin: Orlanda Frauenverlag 1993/II
Koordinator: A.o Univ.- Prof. Dr. Ainger Josef Christian
Beginn: siehe Ankündigung
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Fr 12.12.2003
10.00 - 17.00 HS 7 HS 7 Barrierefrei
Sa 13.12.2003
10.00 - 17.00 HS 7 HS 7 Barrierefrei
Fr 23.01.2004
10.00 - 13.30 40513 UR 10 40513 UR 10
Fr 23.01.2004
14.00 - 17.00 40506 SR 40506 SR Barrierefrei
Sa 24.01.2004
10.00 - 17.00 40506 SR 40506 SR Barrierefrei