LFU:online

Ziel des Seminars ist die kritische Auseinandersetzung mit Forschungsergebnissen sowie pädagogischen Zugängen zu Sexualität in der Adoleszenz. Nach Besuch der Lehrveranstaltung kennen Studierende also nicht nur zentrale wissenschaftliche Debatten zum Themenbereich, sondern können unterschiedliche Wege, wie Sexualität pädagogisch in den Blick genommen wird, kritisch einschätzen und beurteilen.

Die Lehrveranstaltung befasst sich mit dem spannungsreichen Verhältnis zwischen Pädagogik und Sexualität vor dem Hintergrund vielfältiger Machtverhältnisse. Der historische Blick zeigt, dass kindliche Sexualität von der Pädagogik über lange Zeit vor allem als Gefahrenquelle für Moral, Geist und Körper thematisiert wurde – eine Perspektive, die auch heute noch öffentliche Debatten um schulischen Aufklärungsunterricht prägt.

Dieser Gefahrenperspektive werden in der Lehrveranstaltung aktuelle Erkenntnisse über sexuelle Entwicklung und sexuelle Identitäten in der Jugend gegenübergestellt. Ein besonderer Fokus wird dabei auf die Rolle von gesellschaftlichen (Macht-)Verhältnissen und Normierungen in der sexuellen Entwicklung gelegt.

Vor diesem Hintergrund werden aktuelle pädagogische Zugänge zum Thema Sexualität präsentiert und deren emanzipatorische Potentiale sowie mögliche Fallstricke besprochen.

Lehrendeninputs, Bearbeitung und Diskussion der Pflichtlektüre, Gruppenarbeiten

Seminararbeit

Zu Beginn des Semesters wird ein Reader mit der Pflichtliteratur auf der eLearning-Plattform bereitgestellt.

Weiterführende Literatur:

Henningsen, Anja, Tuider, Elisabeth, Timmermanns, Stefan (2016) Sexualpädagogik kontrovers. Weinheim: Beltz

Naß, Alexander et al. (2016) Geschlechtliche Vielfalt (er)leben: Trans*- und Intergeschlechtlichkeit in Kindheit, Adoleszenz und jungem Erwachsenenalter. Psychosozial-Verlag

Quindeau, Ilka, Brumlik, Micha (2012) Kindliche Sexualität. Beltz Juventa

Zimmerman, Jonathan (2015) Too hot to handle. A Global History of Sex Education. Princeton University Press.