LFU:online

Ziel der Lehrveranstaltung ist zu aller erst auf neue Weise einzuüben, was wir schon können: lesen. Lesen ist nicht einfach eine alltägliche Notwendigkeit, Lesen ist auch eine wissenschaftliche Fertigkeit. Als solche bedarf das Lesen einiger Voraussetzungen und auch "Regeln". Diese sollen im Seminar erarbeitet, erprobt, reflecktiert, adaptiert und für den spezifischen wissenschaftlichen Kontext fruchtbar gemacht werden.

Im Zentrum des Prosseminars "Basislektüre" stehen erziehungs- und sozialwissenschaftliche Basistexte. Als solche kommen nicht nur eine Reihe verschiedener historischer wie aktueller Schlüsseltexte, sondern auch verschiedene Textsorten in Frage. Was jeweils als Basistext eines Fachgebiets gilt, hängt nicht zuletzt auch davon ab, von welchem Ort aus, mit welcher Perspektive wir uns ein wissenschaftliches Feld, in diesem Fall das Feld der Erziehungs- und Bildungswissenschaft textlich erschließen wollen. Als Einstieg in die Arbeit wird hier die gemeinsame Lektüre von "Bildung. Ein Essay" (2009) von Hartmut von Hentig vorgeschlagen

Wie wollen wir arbeiten: Angeleitete Textlektüre - Verarbeitung des Gelesenen - Resonanzarbeit, Wirkungsanalyse, Rezeptionsgeschichte - gesellschafts- und disziplinengeschichtliche Kontextualisierung des Textes - Bestimmung und Beurteilung  der Textsorte: Essay - Diskussion des Verhältnisses von Kritik und Praxis, von Interesse und Gegenstandserkenntnis, von AUTOR und TEXT. Letzteres ist besonders in von Hentigs Fall von Bedeutung.

Für den Erwerb eines Leistungsnachweises besteht mindestens 75%ige Anwesenheitspflicht. Die Prüfungsmodalitäten werden beim ersten Termin besprochen und ausführlich erläutert. Jedenfalls sollten sie dazu dienen, Freude am wissenschaftlichen Lesen zu erhalten oder zu entwickeln.

Bitte besorgen Sie für den Beginn (erhältlich auch über das Antiquariat): Hartmut von Hentig, Bildung. Ein Essay, Beltz Taschebuch, 2009.

mailto:Michaela.Ralser@uibk.ac.at