603692 SE Grundlagen der Erziehungswissenschaft: Vertiefung II: "Aus Geschichten lernen" - Erkundungen zur Analyse und Gestaltung biographischer Ansätze politischer Bildung

Sommersemester 2025 | Stand: 08.01.2025 LV auf Merkliste setzen
603692
SE Grundlagen der Erziehungswissenschaft: Vertiefung II: "Aus Geschichten lernen" - Erkundungen zur Analyse und Gestaltung biographischer Ansätze politischer Bildung
SE 2
7,5
wöch.
jährlich
Deutsch

Die Studierenden können an Beispielen aus der politischen Bildungsarbeit mit Zeitzeug*innenerzählungen eigene biographische Erfahrungen, empirische Beobachtungen und theoretische Perspektiven verknüpfen. Sie haben ein vertieftes Wissen über biographietheoretische Konzepte und ihre Umsetzung in der Bildungspraxis erworben und können dieses Wissen in der Analyse empirischer Fallbeispiele anwenden, erproben und kritisch reflektieren.

In der politischen Bildungsarbeit wird seit langem mit biographischen Ansätzen gearbeitet, insbesondere mit mündlichen und schriftlichen Erzählungen von Lebensgeschichten. Prominentes Beispiel dafür ist der Einsatz von Zeitzeug*innen oder schriftlichen Dokumenten wie Tagebüchern oder autobiographischen Aufzeichnungen in der Bildungsarbeit zur Auseinandersetzung mit dem NS-Regime und dem Holocaust. Biographische Erzählungen werden auch bei anderen Themen genutzt, z.B. wenn es um Migrationsgesellschaften, Rechtsradikalismus oder Geschlechterverhältnisse geht. In diesem Vertiefungsseminar geht es darum, an Beispielen historisch-politischer Bildungsarbeit die Bedingungen und Möglichkeiten biographischer Ansätze zu erkunden. Ausgehend von grundlagentheoretischen Überlegungen zum Zusammenhang von Biographie, lebensgeschichtlichem Erzählen, Lernen und politischer Bildung werden empirische Beispiele aus der aktuellen politischen Bildungsarbeit analysiert und reflektiert. Dabei werden auch eigene biographische Erfahrungen der Seminarteilnehmer*innen einbezogen und reflektiert.

Inputs durch die LV-Leiterin, selbstständige und gemeinsame Lektüre, Diskussionen, Analyse und Interpretation empirischer Materialien, biographische Selbstreflexion und Lerntagebuch, Gruppenarbeit, mündliche und schriftliche Kurzbeiträge.

Lehrveranstaltung mit immanentem Prüfungscharakter. Aktive Mitarbeit und Beteiligung in Kleingruppen, mündliche und kurze schriftliche Beiträge während des Semesters, schriftliche Abschlussarbeit und Reflexionstext.

Zur Vorbereitung:

Behrens-, Heidi/Reichling, Norbert (2023): „Das Private ist politisch“. Biographiearbeit und politische Bildung. In: D. Nittel, H. v. Felden & M. Mendel (Hg.), Handbuch Erziehungswissenschaftliche Biographieforschung und Biographiearbeit. Weinheim, Basel: Beltz Juventa, S. 1123-1136.

Dausien, Bettina (2011): „Biographisches Lernen“ und „Biographizität“ – Überlegungen zu einer pädagogischen Idee und Praxis in der Erwachsenenbildung. In: Hessische Blätter für Volksbildung, Jg. 61, H. 2, S. 110-125.

Rippl, Susanne/Seipel, Christian (2012): Politische Sozialisation und politische Bildung - Aktuelle Trends der Forschung. In: EEO Enzyklopädie Erziehungswissenschaften Online. Weinheim/Basel. DOI 10.3262/EEO20120213 Die Texte und weitere Literatur werden im Seminar (Olat-Kurs) zur Verfügung gestellt

Erwartet wird die Bereitschaft, im Seminarkontext eigene biographische Erfahrungen zu reflektieren und sich aktiv einzubringen. Hinweis: Bei schriftlichen Arbeiten kann eine Plagiatsüberprüfung (per Software) durchgeführt werden.

siehe Termine
Gruppe Anmeldefrist
603692-0 01.02.2025 00:00 - 21.02.2025 23:59
Dausien B.