603694 SE Grundlagen der Erziehungswissenschaft: Vertiefung II: Das medikalisierte Kind
Sommersemester 2025 | Stand: 13.01.2025 | LV auf Merkliste setzenAm Ende des Semesters haben sich die Studierenden mit der medikalisierten und v.a. psychiatrisierten Pädagogik des 19. Und 20. Jahrhunderts beschäftigt und können einen Bezug zur Gegenwart herstellen.
Dies beinhaltet auch die Auseinandersetzung mit der Kategorie „Normales Kind“ und „Anormales/ Krankes Kind“ und wem die Deutungsmacht über diese Kategorien zusteht.
Die Studierenden haben sich am Ende des Semesters eine Idee über die medikaliserte Kindheit vor allem im Raum Tirol gemacht.
Das Seminar befasst sich mit dem im ausgehenden 19. Jahrhundert bis ins späte 20. Jahrhundert zunehmenden medizinischen Verständnis von Kindheit und wie dieses die Wahrnehmung von Kindheit modifizierte und mit sich neue Institutionen, wie die „Kinderbeobachtungsstation“ brachte.
Die Behandlung von Kindern als Forschungsobjekte, die Versuche, Kindheit zu normieren und zu standardisieren soll in dem Seminar ebenso erarbeitet werden, wie die damit verbundene Institutionsgeschichte (mit Fokus auf den Raum Tirol). Dabei soll ein Schwerpunkt auf der aufkommenden Verbindung von Medizin und Pädagogik liegen, sprich der mediko-pädagogischen Behandlung. Diese kann man gut an den „Kinderbeobachtungsstationen“ erkennen, aber auch an der ständigen Einflussnahme der Psychiatrie auf die Fürsorgeheime des 20. Jahrhunderts.
Darüber hinaus soll anhand von gegenwärtigen Beispielen, wie die Behandlung von ADHS-Kindern, der Schuleingangsdiagnostik, dem Umgang mit dem sogenannten Verhaltensgestörten Kind und der Sprachförderung, erarbeitet werden, inwiefern die pädagogischen Institutionen heute auch unter dem Einfluss der medikalen Umklammerung stehen.
Impulse der Dozentin, Lektüre, schriftliche Aufgaben, Ministudien und dazu Kurzreferate, Gruppenarbeiten
Lehrveranstaltung mit immanentem Prüfungscharakter. Lektüre der Literatur, schriftliche und mündliche Mitarbeit, Ministudien mit Kurzreferaten dazu und schriftliche Abschlussarbeit.
* Michel Foucault (2003): Die Anormalen, Frankfurt am Main.
* Michaela Ralser et al (Hrsg.): Heimkindheiten. Geschichte der Jugendfürsorge und die Heimerziehung in Tirol und Vorarlberg; Innsbruck - Wien - Bozen, 2017.
* Dietrich-Daum, Elisabet et. al (Hrsg.): Psychiatrische Landschaften. Die Psychiatrie und ihre Patientinnen und Patienten im historischen Raum Tirol seit 1830, Innsbruck university press: Innsbruck
* Schreiber, Horst (2010): Im Namen der Ordnung. Heimerziehung in Tirol. Studienverlag: Innsbruck
- SDG 1 - Keine Armut: Armut in allen ihren Formen und überall beenden
- SDG 3 - Gesundheit und Wohlergehen: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
- SDG 4 - Hochwertige Bildung: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
- SDG 5 - Geschlechtergleichstellung: Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen
- SDG 8 - Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum: Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern
- SDG 10 - Weniger Ungleichheiten: Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern
- SDG 16 - Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen
Gruppe | Anmeldefrist | |
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603694-0 | 01.02.2025 00:00 - 21.02.2025 23:59 | |
Jorge Mateo P. |