603902 SE DissertantInnenseminar II
Wintersemester 2025/2026 | Stand: 18.07.2025 | LV auf Merkliste setzenNach Abschluss des Seminars können die Teilnehmenden:
- zentrale Theorien zum Othering aus postkolonialen, dekolonialen, postmigrantischen und Cultural Studies erläutern und deren Bedeutung für gesellschaftliche Macht- und Differenzverhältnisse analysieren.
- methodologische und ethische Herausforderungen bei der Erforschung von Othering erkennen und reflektieren, insbesondere im Hinblick auf die Vermeidung eigener Reproduktionen von Othering.
- geeignete Methoden zur Analyse von Diskursen, Bildern und Praktiken auswählen und auf eigene Forschungsvorhaben anwenden.
- eigene Forschungsdesigns entwickeln, die Differenz- und Machtverhältnisse sensibel berücksichtigen und die Reflexivität im Forschungsprozess stärken.
- die gesellschaftliche Verantwortung von Wissenschaftler:innen im Umgang mit Prozessen des Othering kritisch einschätzen und in ihr wissenschaftliches Handeln integrieren.
In diesem Dissertationsseminar befassen wir uns mit Prozessen des „Othering“ – sozialen und symbolischen Mechanismen, durch die bestimmte Personen oder Gruppen als „anders“ markiert und häufig marginalisiert werden. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass solche Prozesse eine besondere Dynamik entfalten und in der Forschungspraxis bislang wenig reflektiert werden.
Das Seminar verfolgt zwei zentrale Ziele: Zum einen diskutieren wir theoretische Ansätze zum Othering, etwa aus den Postkolonialen, Dekolonialen, Postmigrantischen Studien und den Cultural Studies. Zum anderen reflektieren wir methodologische und methodische Herausforderungen für die Forschungspraxis.
Im Mittelpunkt stehen Fragen wie:
- Wie können Forschende vermeiden, selbst Othering zu reproduzieren?
- Welche Herausforderungen entstehen bei der Analyse von Diskursen, Bildern, Narrativen und Praktiken?
- Welche gesellschaftlichen Funktionen erfüllen Othering-Prozesse?
- Wie verändern sich Dynamiken des Othering im Kontext von Migration, Mobilität, Digitalisierung und Globalisierung?
- Welche ethischen und forschungspraktischen Konsequenzen ergeben sich daraus für Forschende?
Anhand empirischer Studien, methodischer Fallbeispiele und kleinerer Forschungsübungen schlagen wir die Brücke zwischen Theorie und Praxis. Die Übungen dienen dazu, Reflexivität zu fördern und Forschungsdesigns zu entwickeln, die sensibel für Macht- und Differenzverhältnisse sind.
Die Veranstaltung richtet sich an Doktorand:innen der Bildungs-, Sozial- und Kulturwissenschaften sowie an alle, die sich intensiv mit Mechanismen von Diskriminierung, Macht, Marginalisierung und Inklusion/Exklusion in einer globalisierten Welt auseinandersetzen möchten.
Kritische Auseinandersetzung mit vorgesehenen Themen, systematische Analysen von Studien und Entwicklung neuer Ideen
Leitung und Begleitung einer theoretischen Diskussion und Verfassen einer eigenständigen analytischen Seminararbeit zu einem relevanten Thema.
Wird am Beginn des Semesters mitgeteilt.
Da viele Dissertant:innen nicht immer vor Ort sein können und zum Teil weit entfernt wohnen, wird dieses Seminar als Kompaktseminar angeboten. Die erste Sitzung findet online statt, in der wir gemeinsam die Blocktermine festlegen werden.
mailto: erol.yildiz@uibk.ac.at
- SDG 4 - Hochwertige Bildung: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
- SDG 10 - Weniger Ungleichheiten: Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern
- SDG 16 - Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen